Welcher deutschsprachige Reise- und Fotoblogger kennt sie nicht – die berühmte Fotoparade von Michael von Erkunde die Welt. Pünktlich zu Beginn des Oktobers geht sie in die inzwischen neunte Runde. Ich selbst habe in den letzten Monaten bzw. Jahren schon einige Zeit darauf verwendet, mir die vielen tollen und verschiedensten Beiträge von Bloggern zu den Fotoparaden der letzten Jahre durchzulesen und natürlich die Bilder zu bestaunen. Daher war für mich schon lange klar: wenn ich jetzt schon einen eigenen Blog habe, dann möchte ich natürlich auch teilnehmen. Deswegen Vorhang auf für meinen ersten Beitrag zur Fotoparade:
Als erstes hieß es natürlich, einen Blick ins diesjährige Fotorchiv zu werfen. Und dann hab ich erstmal eine Runde darüber gestaunt, an wie vielen verschiedenen tollen Orten wir dieses Jahr schon waren. Einfach unglaublich (das wird im Laufe dieses Beitrags sicher noch ein zwei zehn mal zu hören sein… 😉 )! Ich zähle mal in mehr oder weniger chronologischer Reihenfolge auf: Ein Tag in Innsbruck im Januar, eine Kreuzfahrt im östlichen Mittelmeer mit den Großeltern mit Besuchen in Venedig, Ljubljana (Slowenien), Split (Kroatien), Kotor (Montenegro), Mykonos, Santorini, Korfu und Bari (Italien), die Toskana im Juni, ein Trip nach Amsterdam mit Übernachtungen in Frankfurt, Duisburg, Hoorn, Luxemburg und Straßburg im August, zwei Tage Zürich (hauptsächlich aufgrund des Zoos) sowie ein Tagesausflug nach Passau Anfang September. Außerdem war ich neben dem Tierpark Hellabrunn noch in dem ein oder anderen Zoo unterwegs, nämlich dem Alpenzoo Innsbruck, dem Zoo Augsburg, der Artis Amsterdam, dem Tiergarten Nürnberg und dem Zoo Zürich.
Das ist so viel, dass ich es noch nicht mal ansatzweise geschafft habe, das alles zu „verbloggen“, obwohl ich das die ganze Zeit mal machen möchte. Deswegen nicht wundern, wenn es oben zu vielen Destinationen noch keine Links gibt, die sind grob in Arbeit. Naja, der Winter wird noch lange genug… 😉
Achja, bevor es los geht: Ich weiß schon, dass das Jahr noch lange nicht vorbei ist und noch fast drei volle Monate hat. Aber ich kann sehr gut verstehen, dass man als Ausrichter der Fotoparade in der Weihnachtszeit und um Neujahr herum nicht auch noch die Riesenarbeit braucht, all diese Beiträge durchzulesen und zu bewerten – da ist der Termin im Herbst doch etwas praktischer. Deswegen nicht wundern, das hier soll noch kein Jahresrückblick oder ähnliches sein, auch wenn es sich vielleicht so anhört…
Fotoparade Kategorien
Für diejenigen, die die Fotoparaden nicht kennen: Normalerweise gibt es immer sechs Kategorien, zu denen je ein Bild präsentiert werden muss. Außerdem muss noch ein schönstes Foto ernannt werden. Dieses Jahr gibt es allerdings zum ersten Mal immer zwei gegensätzliche Kategorievorschläge, zwischen denen man sich entscheiden darf. Sagen wir mal so, eine Begründung, was ich jeweils lieber mag, kann ich sehr gerne hinzufügen, aber ansonsten sehe ich das Ganze lieber mal als kleine Herausforderung und ersetze das „oder“ durch ein „und“ (wodurch ich ganz nebenbei bemerkt auch fast doppelt so viele Fotos zeigen kann, was natürlich überhaupt rein gar nichts mit dieser Entscheidung zu tun hat (Achtung Ironie)… 😉 ).
1. Stadtbild oder Landschaft
Das ist nicht so schwer, im Gegensatz zu vielen anderen Teilnehmern der diesjährigen Fotoparade habe ich mich hier sofort für Stadt entschieden. Nicht, weil ich Landschaften nicht mag, aber Städte faszinieren mich einfach noch mehr, es gibt finde ich mehr und vielfältigere Motive und außerdem tue ich mich mit dem ablichten von Landschaften immer etwas schwerer…
Stadtbild
Auch in 2019 waren wir wieder in unheimlich vielen sehenswerten Städten unterwegs. Neben München, wo ich dieses Jahr nicht gerade selten fotografieren war, ging es zu Beginn des Jahres nach Innsbruck, dann waren wir während unserer Kreuzfahrt im östlichen Mittelmeer um Ostern herum in Venedig, Ljubljana, Kotor und Budva, diversen Dörfern auf Mykonos und Santorini, Korfu Stadt und Bari. Als nächstes standen während unserem zweiwöchigem Toskana-Urlaub Besuche in Siena und Florenz auf dem Plan (neben den unzähligen kleinen und großen Dörfern, die ich hier aber nicht einzeln aufzählen kann), außerdem haben wir auf dem Hin- und Rückweg je eine Nacht in Eppan und Bozen in Südtirol verbracht (ein Artikel zur Toskana steht noch aus, spätestens im Winter werde ich dann aber mal daran arbeiten… 😉 ). Die meisten Städte haben wir aber definitiv während unserem Trip nach Amsterdam (Teil 1: Frankfurt und Duisburg ist schon online, der Rest kommt genau wie der Toskana-Beitrag vielleicht irgendwann im Winter) im August gesehen, denn auf dem Weg in die Stadt der Grachten und zurück waren wir noch in Frankfurt, Duisburg, Hoorn, Luxemburg und Straßburg. Und dann war ich gegen Ende des Sommers ja auch noch in Zürich (wenn auch hauptsächlich um den Zoo zu besuchen) und in Passau. Einfach nur Wahnsinn, wenn man das mal alles aufzählt!!!
Aus all diesen Städten genau ein Foto aussuchen zu müssen ist natürlich nicht gerade einfach, aber am Ende habe ich mich für Amsterdam entschieden, denn diese Stadt ist einfach toll und war trotz des sehr wechselhaften Wetters eines meiner Highlights dieses Jahr. Das Bild wurde an einem sonnigen Morgen vor der Westerkerk ( die steht direkt neben dem Anne-Frank-Haus) aufgenommen, wo diese Pfütze genau richtig kam.
Landschaft
Landschaft ist jetzt nicht unbedingt mein fotografisches Lieblingsthema, da ich mich wie gesagt immer etwas schwer damit tue, eine Szenarie so darzustellen, dass sie genauso beeindruckend wie in Wirklichkeit herüberkommt. Trotzdem hatte ich mit dem Krka-Nationalpark in Kroatien, der Bucht von Kotor in Montenegro (Fotos zu beidem gibt es ebenfalls im Kreuzfahrt-Artikel), dem Sonnenuntergang am Ammersee und natürlich der Toskana das ein oder andere Foto in der näheren Auswahl. Geworden ist es diese Langzeitbelichtung von den Krka-Wasserfällen, knapp vor einem Bild aus der Toskana. Das Waldgebiet rund um die Wasserfälle mit seinen zahlreichen Bachläufen und Seen ist so wunderschön, dass jeder Versuch, es zu beschreiben, fast schon sinnlos wäre. Einer der paradiesischsten Orte, an denen ich je war, trotz der vielen Touristen! Wer in Dalmatien ist, der sollte auf jeden Fall einen Abstecher dorthin machen!
Dieses Foto habe ich übrigens mal schnell in unserer circa halben Stunde Freizeit gemacht, die wir nach dem Rundgang durch das Areal (im Rahmen des bei MSC gebuchten und viel zu kurzen Ausflugs) hatten. Als wir am Haupt-Wasserfall ankamen, konnte ich einfach nicht widerstehen und ich musste einfach das Stativ rausholen, den Graufilter auf das Objektiv schrauben und ein paar Langzeitbelichtungen aufnehmen. Natürlich war das grelle Mittagslicht nicht optimal für die Aufnahme, gefallen tut sie mir aber trotzdem.
2. Tier oder Pflanze
Muss ich dazu überhaupt etwas dazu schreiben? Nichts gegen Pflanzen, aber hier kann ich gar nicht anders, als mich zu Eintausend Prozent für die Tiere zu entscheiden – kein Wunder, wenn ich fast jedes Wochenende in Hellabrunn oder anderen Zoos unterwegs bin, um Tierfotos zu schießen. Wenn sie nicht gerade in direkter Konkurrenz zu den Tieren stehen, mag ich aber natürlich auch Pflanzen, und ich gebe auch gerne zu, dass ich es immer wieder mal ganz schön finde, Blumen und sonstiges Gewächs in Szene zu setzen, gerne auch etwas kreativer und abstrakter.
Tier
Das große Problem ist jetzt natürlich, dass es mir unglaublich schwer fällt, mich für genau eins meiner vielen Tierfotos zu entscheiden. Als ich mich nochmal durch die ganzen Zooordner von 2019 geklickt habe, bin ich auf so viele Bilder gestoßen, die ich gerne hier gezeigt hätte, dass man schier hätte verzweifeln können. Bin ich aber letztendlich nicht, denn schon vorher war mir klar, dass ich mich im Zweifelsfall für das folgende Foto von der Sibirischen Tigerin Ahimsa aus dem Tierpark Hellabrunn entscheiden würde. Es ist vielleicht nicht das schönste Bild, dass ich jemal gemacht habe, aber trotzdem mag ich es total gerne und es gehört inzwischen zu meinen persönlichen Lieblingsbildern. Entstanden ist es erst vor kurzem, an einem leicht sonnigen Herbstnachmittag Ende September. Am Ende eines schönen Zootags bin ich nochmal zum Tigergehege, und siehe da, Ahimsa hatte sich an eine zum Fotografieren ziemlich tolle Stelle gelegt und schaute verträumt durch die Gegend (oder zumindest wirkte es so), während die sich langsam senkende Abendsonne sie leicht von der Seite anstrahlte. Die klare und angenehme Luft, das Licht, die Ruhe (für Hellabrunn 😉 ) und natürlich Ahimsa – all das hat diesen Moment nahezu perfekt gemacht. Deswegen hätte ich dieses Bild fast noch zu meinem schönsten Foto des Jahres gemacht, am Ende ist es aber ganz knapp ein anderes geworden…
Pflanze
Gegen einige pflanzliche „Beifänge“ aus Zoos sowie ein paar Fotos aus dem botanischen Garten München im April durchgesetzt hat sich in der Kategorie Pflanzen dieses Buschwindröschen. Aufgenommen wurde es Ende März im Wald direkt bei uns um die Ecke. Ich bin extra zur goldenen Stunde gekommen und hab mich dann mit Tele, Standardzoom und Stativ bewaffnet auf den Waldboden gestürzt. Möglicherweise etwas übertrieben, aber immerhin: ein paar brauchbare Fotos von den Frühjahrsblühern sind dabei schon entstanden… 😉
3. Berge oder Meer
Meer. Nicht, weil ich die Berge nicht mag, sondern weil wir einfach sehr oft am Meer und nur sehr selten in den Bergen sind. Wenn es wirklich nur darum geht, was ich schöner finde, gäbe es glaube ich ein relativ eindeutiges Unentschieden (wobei ich die Kultur und die Architektur am Meer zumindest in Europa meistens lieber mag als in den Bergen (zum Beispiel Vergleich zwischen der Cote d’Azur oder Italien und irgendeinem bayrischen / österreichischen / schweizerischen Bergdorf), aber das ist natürlich sehr subjektiv).
Meer
Diese Kategorie zu füllen ist für mich wie gesagt nicht schwer: wer mit einem Kreuzfahrtschiff unterwegs ist, der kann sich vor Meerblick am Ende kaum noch retten, und ansonsten waren wir während dem Toskana-Urlaub zweimal am Meer (auch wenn es mir dort landschaftlich nicht sooo gefallen hat) sowie nach Amsterdam an der niederländischen Nordsee und am Ijsselmeer / Markermeer. Trotzdem, hier musste einfach ein Kreuzfahrtfoto rein, denn mehr Meer geht einfach nicht!
Entschieden habe ich mich für ein Foto, das kurz nach Sonnenuntergang an Deck der MSC Opera entstanden ist. Man kann ja von Kreuzfahrten halten, was man möchte (meine eigenen Gedanken zu dieser Art des Reisens und die Erklärung, warum ich, wenn ich alleine entscheiden müsste, keine Kreuzfahrt mehr machen würde, findet ihr ebenfalls in dem Artikel zu dieser Reise, irgendwo am Anfang und am Ende), aber dieses Gefühl, wenn man alleine an der Reeling steht und nur Meer um sich herum hat, welches zumindest aus der Entfernung betrachtet friedlich vor sich hin rauscht, ist schon etwas ganz besonderes.
Berge
Als ich das erste Mal von dieser Kategorie gehört habe, dachte ich mir, dass ich 2019 überhaupt nicht in den Bergen war. Als ich aber nochmal darüber nachgedacht habe, ist mir aufgefallen, dass ich doch gar nicht mal so wenige Möglichkeiten gehabt hätte, hier ein Foto zu finden. Da wäre zuerst einmal der Ausflug nach Innsbruck und in den dortigen Alpenzoo, außerdem die beeindruckende Berglandschaft rund um die wunderschöne und fjordartige Bucht von Kotor (ein bisschen wie Norwegen nur mediterran), die beiden Nächte in Eppan und Bozen in Südtirol auf dem Weg in die Toskana sowie für den „Notfall“ noch Zürich, wo man in weiter Ferne auch noch ein paar Berge entdecken konnte. Geworden ist es dann aber doch Innsbruck, denn das war noch der klassischste Bergkontakt dieses Jahr. Wir waren Anfang Januar dort, das heißt, es lag meterhoch Schnee und es war eiskalt. Aber halt auch wunderschön. Die Stadt mit den bunten Häusern im Vordergrund, die verschneiten und wolkenverhangenen Berge im Hintergrund, das hatte schon was. Besonders gefällt mir hier das Bild von den Häusern am Inn, irgendwie mag ich die Farben hier ganz gerne, auch wenn es eigentlich nichts besonderes ist…
4. Fremdländisch oder Einheimisch
Hmja, gute Frage. Tendenziell Fremdländisch, da ich es erstens liebe, fremde Kulturen zu entdecken und zweitens nicht immer der allerallergrößte Fan der Eigenen bin (was aber hauptsächlich am bayrischen / deutschen Essen liegt, für das ich mich ehrlich gesagt noch nie so wirklich begeistern konnte 😉 ). Trotzdem mag ich Deutschland, Bayern und München sowie die dazugehörigen Traditionen sehr gerne, auch wenn ich mich selbst als alles andere als typisch bayrisch beschreiben würde. Daher einige ich mich mit mir selbst auf ein uneindeutiges Unentschieden, vielleicht mit einem klitzekleinen Vorsprung von Fremdländisch…
Fremdländisch
So weit so gut, aber wie bitte muss jetzt ein Bild für diese Kategorie aussehen? Ich hab mir gedacht, dass es da mal keine Definition dafür gibt, das Foto sollte einfach nur nicht in Deutschland aufgenommen sein. Da das aber doch ein wenig schwammig ist habe ich mich gleichzeitig noch bemüht, ein Bild auszusuchen, das möglichst wenig Ähnlichkeit zu unserer deutschen Landschaft und Architektur hat. Gelandet bin ich am Ende bei dieser nächtlichen Langzeitbelichtung von San Gimignano in der Toskana. Besser wäre natürlich irgendwas asiatisches oder orientalisches gewesen (damit kann ich allerdings nicht dienen), aber die Türme dieses hübschen Ortes kommen zumindest an Letzteres doch ganz gut ran, finde ich. Wobei man ehrlicherweise sagen muss: soooo fremdländisch wie es aussieht war es dank der vielen tausenden Touristen vor Ort jetzt auch wieder nicht… 😉
Einheimisch
Einheimisch – hier muss einfach ein Bild von München hin. Auch wenn wir nicht direkt in München wohnen sondern circa zwanzig bis dreißig Minuten S-Bahn-Fahrt vom Zentrum entfernt sind, bin ich dank Schule inzwischen jeden Wochentag in der Stadt und auch an den Wochenenden habe ich oft nichts besseres zu tun, als in ebendiese zu fahren und entweder den Tierpark zu besuchen oder irgendwo anders fotografieren zu gehen. Ein wenig knifflig war es, sich zwischen all meinen Münchenfotos aus 2019 zu entscheiden, denn das sind nicht gerade wenige. Geworden ist es eine nächtliche Langzeitbelichtung aus dem Innenhof des Neuen Rathauses, ganz knapp vor einem typischen „München-ist-gemütlich“-Foto aus dem abendlichen Hofgarten. Hier habe ich bei offener Blende (wenn auch „nur“ f3.5) auf die Figur im Vordergrund fokusiert, wodurch das Rathaus im Hintergrund etwas unschärfer wurde. Dadurch sieht man auch die vereinzelten Sterne auf dem Foto etwas besser, zumindest an einem großen Bildschirm (im Blog wäre ich mir jetzt nicht so sicher…).
5. Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang
Ganz klar Sonnenuntergang. Um eins klar zu stellen, ich habe kein Problem damit, für ein gutes Bild mal früh aufzustehen, und auch sieben Uhr fünfundzwanzig (Sonnenaufgang München Stand jetzt – Anfang Oktober 2019) ist jetzt kein Drama. Aaaaaber, bevor man den Sonnenaufgang fotografieren kann, muss man natürlich erstmal zu der entsprechenden Location fahren und dann am besten noch deutlich vorher dort sein. Und das ist mir dann doch irgendwie zu früh, dementsprechend hatte ich über das Jahr hinweg kein einziges Sonnenaufgangsfoto gemacht, dass sich als solches bezeichnen lässt (erst letzten Sonntag habe ich mich mal überwinden können, aber dazu gleich mehr). Deswegen fällt mir die Wahl hier wie gesagt recht einfach…
Sonnenuntergang
Während ich bei der Auswahl der Bilder kein einziges richtiges Sonnenaufgangsfoto gefunden habe, war es bei der Kategorie Sonnenuntergang genau andersherum – ich konnte mich einfach nicht entscheiden, welchen der vielen Sonnenuntergänge ich hier zeigen möchte. Zur Wahl standen unter anderem ein Bild vom Schiff (habe ich eigentlich schonmal erwähnt, dass es in der Theorie keinen besseren Ort für Sonnenuntergänge gibt als ein Kreuzfahrtschiff?), diverse Sonnenuntergänge aus der Toskana, sowie ein Foto vom Ammersee. Am Ende habe ich mich für den Sonnenuntergang über der hübschen toskanischen Kleinstadt Volterra entschieden.
Sonnenaufgang
Ich hatte es oben bereits angeteasert – sonnenaufgangstechnisch sah es dieses Jahr bei mir eher mau aus. Bevor es aber ein eher mittelmäßiges Bild von einem halben „Sonnenaufgang“ bei der Einfahrt mit dem Schiff in die Caldera von Santorini werden musste, habe ich lieber nochmal mein Glück versucht (okay, ich hätte es auch ohne diese Fotoparade gemacht, aber das war ein zusätzliches Nice-to-have) und bin letzten Sonntag zu einer viel zu frühen Uhrzeit um sie offen zu nennen in den Ort Aubing in der Nähe von München gefahren. Dort gibt es nämlich einen ganz hübschen Baum, der dort auf einer weiten Ebene recht fotogen in der Gegend herumsteht. Das Problem ist nur, dass über diese Ebene eine Autobahn und eine Stromtrasse verläuft, weit im Hintergrund sind außerdem noch sehr unschöne Wohnblöcke zu sehen. Wenn man sich geschickt hinstellt kann man die Szenarie trotzdem mit einem ganz hübschen Hintergrund festhalten, jedoch wirkt es nur bei Nebel so richtig gut. Um es kurz zu machen, ich hatte natürlich keinen Nebel (kalt war es trotzdem), weswegen die Baum-in-Landschaft-Fotos jetzt auch nicht so der Brüller sondern mehr so ganz nett geworden sind. Das hat letztes Jahr deutlich besser funktioniert…
Aaaaber, dafür ist die Sonne perfekt als roter Ball aufgegangen (genau über der malerisch in einem Graben gelegenen Autobahn, aber egal 😉 ). So und nicht anders wünscht man sich das. Das Schauspiel dauerte zwar nur etwa eine Minute, bevor der Feuerball hinter der Wolkendecke verschwand, die dann auch den Rest des Tages dominieren sollte, aber besser als nichts. Der oben genannte Baum eignet sich zwar leider nicht als Bildelement für Sonnenaufgangsfotos, da man dann wie gesagt einige unschöne Dinge mit im Bild hat. Hier wäre eben dichter Nebel mit seitlich einfallendem ersten Sonnenlicht perfekt gewesen, aber man kann eben nicht alles haben. Stattdessen habe ich einfach eine der Blumen, die auf dem Feld neben dem Weg wuchsen, mit in das Bild integriert.
6. Schwarz-Weiß oder Bunt
Bunt, definitiv. Eine Welt ohne Farbe fände ich langweilig, und genau so geht es mir auch meistens mit Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Immer, wenn ich testweise mal ein Bild in Schwarz-Weiß umwandle (was an sich schon sehr selten vorkommt), finde ich das Ergebnis langweilig, da bleibe ich dann lieber beim Original. Das ist meine persönliche Meinung, was aber nicht heißen soll, dass es keine guten Schwarz-Weiß-Bilder gibt. Mir selbst gefallen sie nur meistens nicht…
Bunt
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann kann ich hier jetzt quasi jedes Bild auswählen, dass nicht schwarz-weiß ist. Das wären dann bei mir quasi alle. Okay, da sollte sich was finden lassen. „Bunte“ Fotos habe ich eine Menge gemacht dieses Jahr, da war die Auswahl nicht einfach. Das finale Bild aus Amsterdam ist dabei sicher nicht das bunteste und lebendigste Foto, das ich je gemacht habe. Auch Amsterdam an sich ist im Vergleich zu anderen Orten etwas farblos auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick fallen einem dann aber die vielen Farben auf, die neben dem allgegenwertigen Braun herrschen – das Grün der Bäume, bunte Boote, Fahrräder, etc. Außerdem mag ich dieses Bild einfach, ich wusste nur nicht, in welche Kategorie es sonst noch passen könnte…
Schwarz-Weiß
Auch wenn ich eigentlich keine Schwarz-Weiß-Bilder habe – die Kategorie auslassen war für mich keine Option. Ich habe ja ganz am Anfang geschrieben, dass es auch eine kleine Herausforderung sein soll, das „oder“ durch ein „und“ zu ersetzen, da wäre es ja eher suboptimal, bei der ersten richtig kniffligen Kategorie aufzugeben, oder? Also habe ich mal ein paar Bilder rausgesucht, die möglicherweise in Schwarz-Weiß gut aussehen könnten. Das Ergebnis ist ein Foto der Decke im Dianatempel im Münchner Hofgarten – normalerweise „erstrahlt“ diese in einem wunderbaren Braun, auf diesem Foto allerdings eher nicht mehr… 😉
7. Bonuskategorien
Bevor es mit dem schönsten Foto weitergeht, gibt es hier noch ein paar selbstausgedachte Bonuskategorien, in denen ich noch das ein oder andere Foto loswerden möchte, das woanders keinen Platz gefunden hat…
7.1 Abstrakt
Ob das jetzt wirklich abstrakt ist, kann ich nicht sagen, aber das Bild von den Laternen am Markusplatz in Venedig geht zumindest in diese Richtung. Irgendwie gefällt mir hier das Minimalistische. Außerdem hat dieses Foto den Vorteil, dass man die tausend anderen Touristen, die zu diesem Zeitpunkt auch auf dem Platz unterwegs waren, nicht sehen kann… 😉
7.2 Detail
Ich liebe es, Details zu fotografieren, dementsprechend habe ich gleich mehrere Bilder gehabt, die ich gerne hier gezeigt hätte. Am besten gefällt mir aber das Bild vom Karl-Valentin-Brunnen, der auf dem Viktualienmarkt in München steht. Besonders spannend für Fotografen ist an diesem Brunnen, dass fast immer eine Blume in der Hand der Statue steckt. Wieso weiß ich nicht, das Foto nehme ich aber trotzdem gerne mit…
7.3 Brunnen
Ich würde mal sagen, den Preis für den dämlichsten Bonuskategorienamen habe ich hiermit gewonnen… 😉 Mal abgesehen davon ist das Bild eins drüber ja auch ein Brunnenfoto merke ich gerade, aber egal. Fakt ist, dass ich dieses Detailfoto von dem kleinen Schildkrötenbrunnen in der Altstadt von Siena unbedingt hier zeigen wollte, aber keine freie Kategorie mehr gefunden habe, in die es noch reinpasst. Und da mir wirklich gar nichts besseres eingefallen ist, ist eben diese Rubrik entstanden. Das Foto wurde übrigens während der Dämmerung aufgenommen, auch wenn man es ihm nicht unbedingt ansieht.
7.4 Spiegelung
Das erste Bild aus Amsterdam in der Kategorie Stadt hat es vielleicht schon angedeutet – ich liebe Pfützenfotos, in denen sich Irgendwas spiegelt. Eines meiner Lieblingspfützenbilder ist in der Altstadt von Bari entstanden. Die Hauptstadt von Apulien war unser letzter Stop auf unserer Kreuzfahrt im östlichen Mittelmeer, bevor es zurück nach Venedig ging. Als wir im Hafen ankamen, regnete es ständig und dichte Wolken hingen über der Stadt. Das war die ersten fünf Minuten des Stadtrundgangs etwas ungemütlich, danach jedoch erwies es sich als großartig, denn in den Gassen der Altstadt waren überall Pfützen. Und als dann auch noch die Sonne herauskam, waren gute Fotos fast schon garantiert. Diese Aufnahme entstand innerhalb der zwanzig Minuten Freizeit, die wir eigentlich bekommen hatten, um eine Kirche zu besichtigen. Stattdessen bin ich möglichst schnell zurück in die engen Gassen, um mich nochmal eine Runde kontrolliert und in Ruhe zu verlaufen, bevor es weiterging. Hat sich gelohnt…
7.5 Abends
Die Nachtfotografie zählt nach der Tierfotografie inzwischen zu meinen absoluten Lieblingsgenres. Ich liebe es, abends irgendwo mit dem Stativ zu stehen und Langzeitbelichtungen zu machen. Inzwischen ist da eine recht große Sammlung an Nachtfotos zusammengekommen, die ich am liebsten komplett zeigen würde. Symbolisch habe ich stattdessen dieses Foto vom Neptunbrunnen in Florenz ausgewählt.
7.6 Noch mehr Tiere
Fehlt noch irgendwas? Richtig, Tierfotos. Die sind jetzt bis auf das eine Bild von Tigerin Ahimsa etwas zu kurz gekommen. Da die Zoofotografie aber ein nicht gerade kleiner Bestandteil meines Hobbys ist, müssen hier einfach noch ein paar Tiere rein, sonst wäre der Beitrag nicht vollständig. Am Ende sind es sechs zusätzliche Tierfotos geworden, da ich mich einfach von keinem mehr trennen konnte – alleine schon so weit runter zu gehen war Folter genug. Beim durchgehen all meiner Zooordner von 2019 hab ich nämlich eine Menge Bilder gefunden, die mir alle super gefallen und die es verdient hätten, hier gezeigt zu werden. Symbolisch dafür stehen also die folgenden Fotos…
Schönstes Foto
Aus all den Bildern, die ich in 2019 bisher gemacht habe, ein einziges schönstes Foto auszusuchen, ist nicht gerade einfach. Am Ende musste ich mich entscheiden zwischen dem Foto von Tigerin Ahimsa (siehe Kategorie Tiere) und einer abendlichen Langzeitbelichtung aus Amsterdam. Am Ende ist es Amsterdam geworden – ob es jetzt wirklich mein schönstes Foto ist? Wer weiß…
Ich bin in Amsterdam zwei Abende hintereinander mit dem Stativ an der gleichen Stelle in der Nähe unserer Unterkunft gestanden und habe eine ganze Reihe an Bildern aufgenommen – verschiedene Fotos mit verschiedenen Stimmungen, leicht unterschiedlichen Bildausschnitten, und manchmal mit einem durch die Langzeitbelichtung fahrenden Boot. Das folgende Foto gehörte zuerst nicht zu meinen Favoriten aus der Serie, doch beim erneuten durchsehen der Bilder hat mir die Stimmung dieser Aufnahme von allen am besten gefallen. Die Farben sind ein bisschen bläulicher als bei den anderen Fotos der zwei Abende und die Häuser wurden von einem Auto, das eine Zeit lang auf der Brücke stehen geblieben ist, angestrahlt. Dadurch, dass kein Schiff durch das Bild fährt (zuerst ein Mangel für mich), ist das Wasser auserdem schön glatt. Je öfter ich das Foto anschaue, desto besser gefällt es mir.
Übrigens: die Aufnahme entstand am zweiten Abend, an dem ich an dieser Stelle stand. An diesem Tag hat es ab Nachmittag so gut wie durchgeregnet, so dass ich mit meinem Regenschirm über dem Stativ auf dem Boden gekauert bin, um mich und die Technik vor der Nässe zu schützen. Ein paar Tropfen haben Linse und ich doch abbekommen (auch wenn man es diesem Bild zum Glück kaum ansieht), aber letztendlich hat es sich gelohnt, ein wenig nass zu werden…
Geschafft, das waren meine Bilder zur Fotoparade. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder die Gelegenheit bekomme mitzumachen, denn alleine schon für den Spaß den man hat, wenn man sein komplettes Archiv des vergangenen Jahres nochmal durchsieht und dabei schöne Erinnerungen Revue passieren lassen kann, lohnt es sich!
Dabei ist mir wie gesagt auch aufgefallen, an wie vielen tollen Orten ich / wir dieses Jahr (das ja noch lange nicht zu Ende ist) überall war(en) – einfach nur Wahnsinn!!! An dieser Stelle deswegen mal ein ganz großes Dankeschön dafür!
Weitere Beiträge zur Fotoparade 2019
Traditionell werden jetzt unter dem Beitrag noch Artikel zur Fotoparade von anderen Bloggern verlinkt, deswegen möchte auch ich hier noch auf ein paar meiner persönlichen Favoriten hinweisen. Da das Ganze aber noch bis Ende November läuft, gibt es derzeit noch nicht so viele Beiträge. Deswegen werde ich hier nach und nach noch ein paar Links hinzufügen, es lohnt sich also, nochmal vorbeizuschauen. Alternativ kann man natürlich auch gleich hier auf Erkunde-die-Welt.de nachschauen, dort werden alle eingereichten Beiträge aufgelistet.
- https://jennifer-alka.photography/meine-schonsten-fotos-2019-fotoparade-fopanet/
- https://www.cruisetricks.de/meine-schoensten-reise-fotos-2019/
- https://www.pixelwo.de/meine-schoensten-fotos-2019/
- https://www.crosli.de/reisefotografie/fotoparade-2019/
- https://stefleifotografie.wordpress.com/2019/10/01/meine-schoensten-fotos-2019-die-grosse-fotoparade/
- https://www.reisen-fotografie.de/schoensten-fotos-2019/
- https://www.fotonomaden.com/fotoreisen/europa/europareisen/
- https://safetravels.de/kueste-wueste-heimat-fotoparade-2019/
- https://www.suitcaseandwanderlust.com/de/juxtaposition-in-der-fotografie/#comment-5152
- https://www.patotra.com/meine-schoensten-fotos-2019/
- https://www.motorprosa.com/fotoparade-mein-schoenstes-foto-2019
- https://www.smilesfromabroad.at/meine-schoensten-reisefotos-2019-fotoparade/
- https://imprintmytravel.com/fotoparade-2019-die-highlights-des-reisejahres-in-bildern/
- https://www.takeahike.de/blogspot/fotoparade-2019-schon-wieder-ist-ein-jahr-fast-vorbei/
- https://barfussimsand.de/fotoparade-2019-meinen-schoensten-bilder/
- …to be continued…
So, dass war mein erster Fotoparaden-Beitrag. Welche Bilder haben dir am besten gefallen und warum? Schreib mir dazu doch gerne einen Kommentar!
Tolle Bilder, Florian! Und sehr lebhaft beschrieben. Doch wo sind eigentlich all die fotografischen Attraktionen aus Eichenau hingekommen?
Nächstes Jahr müsen wir unbedingt wieder viele Reisen machen, damit Du genügend Material zur Verfügung hast. Südfrankreich würde z.B. mal wieder ein Füllhorn an Motiven hergeben. 🙂
Danke. Die so gut wie nicht vorhandenen fotografischen Attraktionen aus Eichenau (bis auf den Wald natürlich) musste ich leider skippen… 😉
Bin mal gespannt, was euch urlaubstechnisch alles so einfällt, ich bin natürlich immer wieder gerne dabei… 🙂
Schwarzwald, Odenwald, Harz, Lüneburger Heide, Spessart, Schwäbische Alb,…?
Und in Eichenau: Kapelle St. Georg, Gut Roggenstein, Weiher an der Otternstraße, der Maibaum, der Wertstoffhof oder der Aldi-Parkplatz?
Hallo Florian,
deine Bilder sind toll. Ich weiß gar nicht, welches mir am besten gefällt, die Tigerin, die Häuser in Innsbruck oder der Polarfuchs. Am besten gefällt mir aber dein Schreibstil. So erfrischend locker. Gar nicht als ob man liest, eher als wenn man eine Unterhaltung führt. Super, weiter so!
LG Maike von die Welt schmeckt bunt
Hallo Maike,
vielen vielen Dank für deinen netten Kommentar, das hat mich sehr gefreut!
Ich geh jetzt mal ein bisschen bei dir stöbern… 😉
LG Florian
Hallo Florian,
das ist ein richtig toller Beitrag geworden!
Sehr faszinierend finde ich das Bild von der Tigerin aber dein persönliches Lieblingsbild ist auch das, was mir am meisten gefällt.
Ich weiß noch, wie ich letztes Jahr selbst in Amsterdam stand und versucht habe die Stimmung am Abend einzufangen. Amsterdam ist bei Nacht einfach wunderschön. Dein Bild ist echt toll geworden.
Liebe Grüße,
Lena
Hallo Lena,
vielen Dank für deinen Kommentar, freut mich, dass dir meine Bilder auch gefallen!
Und ja, Amsterdam ist schon nicht schlecht… 😉
LG Florian
Hallo Florian,
eine schöne Serie hast du bei diesem Beitrag zusammen gestellt.
Mein Favorit ist der Tiger in der Kategorie „Tier / Pflanze“ – der ist richtig gut getroffen.
Liebe Grüße aus Brasilien
Jenny
Hallo Jennifer,
vielen Dank für deinen Kommentar – das Tigerfoto mag ich auch ganz gerne… 😉
Grüße zurück nach Brasilien,
Florian
Hallo Florian,
das Buschwindröschen und die beiden Tigerfotos finde ich persönlich sehr gut gelungen!
Beste Grüsse
Torsten
Hallo Torsten,
vielen Dank für deinen Kommentar!
LG Florian
Lieber Florian,
dein Polarfuchs und deine Tigerin halten sofort meinen Blick fest. Wirklich schön geworden. Aber auch die anderen Fotos sind gut gelungen!
Liebe Grüße
Evelyn
Hallo Evelyn,
vielen Dank für das Lob und deinen Kommentar!
LG,
Florian
Diese Bilder sind unglaublich schön! Ich mag solche Fotoparaden, da sie gute Erinnerungen erwecken. Vielen Dank!
Hallo Florian,
ich bin über die Fotoparade auf dich aufmerksam geworden, deine Tierfotos haben es mir angetan, besonders die Tiegerin und die blaue Stunde in Amsterdam,
super Athmosphäre.
LG Heike von Linie 5
Hallo Heike,
vielen Dank für deinen Kommentar und das Lob!
LG und eine schöne Weihnachtszeit,
Florian
P.S: deinen Blog finde ich wirklich sehr interessant, wobei ich mich ein bisschen Frage, wie man auf diese Idee kommt…;)