Blick auf Korfu Stadt von der MSC Opera

Von Venedig nach Griechenland und zurück – zehn Tage auf Kreuzfahrt mit der MSC Opera

Gleich in den Osterferien stand diesmal die erste große Reise des Jahres an, auf die wir uns alle schon sehr gefreut hatten: Es ging zum zweiten mal auf Kreuzfahrt. Während wir bei unserer ersten Schiffsfahrt im Sommer 2016 mit der Mein Schiff 3 die wichtigsten Häfen im westlichen Mittelmeer abklapperten, waren wir diesmal mit der MSC Opera im östlichen Mittelmeer entlang der Adriaküste und in Griechenland unterwegs.

Los ging es am 19. April gegen 17 Uhr in Venedig, am 20. April legte die MSC Opera in der slowenischen Hafenstadt Koper an, weiter ging es am nächsten Tag nach Split in Kroatien und am 22.04. dann nach Kotor in Montenegro. Nach einem Seetag erreichten wir dann am 24. die griechische Kykladeninsel Mykonos, von wo aus es am Tag darauf weiter nach Santorin und dann am 26. April nach Korfu ging, bevor wir nach einem Stopp am 27.04. in der italienischen Hafenstadt Bari am 28. April zurück nach Venedig fuhren.

In diesem Artikel will ich über die Route und die besuchten Ziele eine kurze Übersicht mit einigen Fotos geben. Zu einigen der gesehenen Orte wird es aber mit der Zeit sicher noch einzelne ausführlichere Berichte geben.

Los geht es aber erstmal mit einer wichtigen Frage, mit der man definitiv konfrontiert wird (und mit der man sich auch beschäftigen sollte), wenn man eine Kreuzfahrt macht, denn…

Sind Kreuzfahrtschiffe nicht schlecht für die Umwelt?

Ja, sind sie. So sehr sogar, dass die Debatte über die Umweltschädlichkeit von Autos fast schon irrelevant erscheint, solange immer mehr dieser Schiffe durch unsere Gewässer cruisen.

Warum ich es dann nicht einfach bleiben lasse? Nunja, zum einen wurden wir netterweise genau wie schon beim ersten Mal von unseren Großeltern dazu eingeladen, sie zu begleiten. Ich glaube kaum, dass in diesem Fall irgendwer ablehnen würde. Und zweitens: Selbst wenn wir die Reise nicht gemacht hätten, hieße das nicht, dass das Schiff nicht gefahren wäre. Der freie Platz wäre vermutlich von einem anderen Passagier gebucht worden und es hätte sich nichts geändert. So gesehen finde ich es für mich okay, wenn man mal eine Kreuzfahrt macht, solange man es nicht übertreibt. Ich verstehe aber absolut die Leute, die es aus Umweltgründen (von finanziellen Aspekten mal völlig abgesehen) komplett bleiben lassen. Egal zu welcher dieser Fraktionen man gehört, man sollte sich aber definitiv darüber bewusst sein, was diese Schiffe nicht nur in Sachen Umwelt alles anrichten und sich auch nicht von den Reedereien täuschen lassen, die einem weismachen wollen, dass solche Schiffe umweltfreundlich wären (so geschehen bei unserer ersten Kreuzfahrt 2016 mit Mein Schiff).

Weitere Probleme, die dadurch angerichtet werden sind neben den Umweltschäden vor allem Massentourismus in den Städten (Venedig oder Dubrovnik sind denke ich ganz gute Beispiele), für deren Bewohner das Ganze so langsam wahrscheinlich nicht mehr lustig ist. Die Menschenmengen, die sich dort durch die Gassen schieben, stammen natürlich nicht alle von Kreuzfahrtschiffen, aber wer mal genauer aufpasst wird merken, dass es auch nicht gerade wenige Kreuzfahrer sind. Dies waren jetzt mal die beiden für mich wichtigsten negativen Aspekte von Kreuzfahrten, aber auch zum Beispiel Lebensmittelverschwendung an Bord der Schiffe (dort ist schließlich (fast) alles inklusive) sollte nicht unterschätzt werden (wobei dieses Problem in „normalen“ all-inclusive Hotels ja auch besteht).

So viel mal ganz kurz und knapp zu den wirklich negativen Aspekten einer Kreuzfahrt, derer ich mir wie gesagt durchaus bewusst bin. Über dieses Thema könnte man sicher noch stundenlang weiterdiskutieren, für diesen Artikel belasse ich es aber mal dabei und werde stattdessen mehr auf die besuchten Ziele eingehen.

Neben den eindeutig negativen Aspekten, die man auch nur schwer leugnen kann, gibt es aber auch noch viele vergleichsweise harmlosere Diskussionen, bei denen es mehr darum geht, ob es wirklich so schön ist, seinen Urlaub auf einem Pott zusammen mit dreitausend anderen Leuten zu verbringen. Ganz ehrlich, ich persönlich gehöre auch eher zu den Leuten, die gemütlich und individuell eine Region erkunden wollen, sich auch gerne mal abseits der Touri-Zentren umsehen und es nicht sehr schön finden, innerhalb von drei Stunden in einer Stadt von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit geschoben zu werden, bevor man wieder fahren muss. Wenn wir im Urlaub sind wollen wir in erster Linie die Stimmung und den Flair einer Stadt genießen, und das geht nur, wenn man auch mal in kleine Seitengassen einbiegt, sich zu den Einheimischen in Nicht-Touristen-Restaurants hockt und auch mal abends an einem Ort bleibt, wenn die ganzen Eintagstouristen schon wieder weg sind.

Aaaaber, die Meinung, dass Kreuzfahrten durch und durch eine schreckliche Art sind, seinen Urlaub zu verbringen, kann ich nicht teilen. Natürlich sieht man von den verschiedenen Orten nicht mal ansatzweise so viel wie wenn man länger dort bleibt (damit meine ich jetzt nicht mal unbedingt die Sehenswürdigkeiten sondern mehr einen „Blick hinter die Kulissen“, wobei man dann zum Beispiel auch mal Geheimtipps entdeckt, die nicht jeder Tourist kennt), aber dafür bekommt man innerhalb kurzer Zeit von vielen verschiedenen Regionen und Städte einen recht guten ersten Eindruck, hat das Wichtigste in aller Kürze mal gesehen und kann sich mehr darunter vorstellen. Und wer dann an einen bestimmten Ort nochmal zurückkommen will, kann ja beim nächsten Mal für längere Zeit dorthin reisen. Ich finde also, dass beides bestimmte Vor- und Nachteile hat und aber beide Arten von Reisen ihre Daseinsberechtigung haben (wenn man bei Kreuzfahrten die Aspekte bezüglich Umwelt und Massentourismus mal weglässt natürlich).

Was die Zeit an Bord angeht finde ich persönlich, dass es sich nicht so anfühlt, als würde man seinen Urlaub mit tausend anderen Leuten verbringen. Natürlich kann es manchmal schwierig sein, sich auch mal zurückzuziehen (außer man hat eine Balkonkabine, aber eine reine Innenkabine ist dafür nicht wirklich geeignet), weswegen ich einen längeren Zeitraum als zehn Tage auch eher kritisch finden würde, denn irgendwann ist dann auch mal gut… 😉 Aber grundsätzlich fand ich es an Bord zu (fast) keinem Zeitpunkt zu voll oder anstrengend (okay, gegen Ende hin wurde es doch etwas nervig, aber ist das nicht immer so?).

Die MSC Opera

Noch ein paar Sätze zu MSC und der MSC Opera konkret: Ich bin natürlich kein Kreuzfahrtexperte und hab wie gesagt nur einen Vergleich zur Mein Schiff 3, wobei das inzwischen ja auch schon wieder fast drei Jahre her ist. Grundsätzlich fand ich das Schiff auch diesmal wieder sehr schön und man hat sich meistens wohlfühlen können, wobei ich Mein Schiff vom Design sowie auch vom Service und der Leistung her noch einen Tick besser fand, aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache. Nur das Essen auf der MSC Opera war teilweise nicht so meins. Das gilt jetzt nicht für die „guten“ Restaurants, in denen man Abends verschiedene Menus bekommen hat (wobei ein paar mehr vegetarische Alternativen kein Beinbruch gewesen wären), aber das Selbstbedienungsrestaurant hat mich manchmal eher an einen Schwimmbadkiosk mit etwas mehr Auswahl erinnert. Das Essen war okay (nicht mehr und nicht weniger) aber es war laut (da merkt man, dass es sich um ein italienisches Schiff handelt 😉 ), das Trinken gab es in verkratzten Plastikbechern (oder gleich aus der Flasche wenn man aus den Bechern nicht trinken wollte 😉 ) und auch die Teller waren alle aus Plastik und des öfteren dreckig. Natürlich ist das kein Beinbruch, dann stellt man halt das dreckige Zeug beiseite und nimmt einen neuen Teller, aber trotzdem finde ich, dass sowas auf so einem Schiff nicht passieren sollte, zumindest nicht so häufig. Und auch Käfer und sonstige Krabbelviecher im Cocktail (mit Minzblättern, daher kamen die vermutlich) sind jetzt nicht sooo appetitlich… 😉 Das gilt jetzt wie gesagt nur für das Selbstbedienungsrestaurant, aber trotzdem finde ich, dass Mein Schiff in Sachen Gastronomie deutlich besser aufgestellt war. Trotzdem war MSC essenstechnisch nicht schlecht (es klingt hier vermutlich schlimmer, als es wirklich war) und ansonsten war auch alles wirklich sehr gut (Kabinen, Ausstattung, Theater, etc.).

Die MSC Opera im Hafen von Venedig
Die MSC Opera in Venedig

Das solls aber zum Thema Kreuzfahrten allgemein und dem Schiff auch gewesen sein, denn in der folgenden Zusammenfassung der Reise geht es eher um die einzelnen Ziele selbst, natürlich mit ein paar Fotos garniert.

Anreise nach Venedig vom 18. bis 19.04.2019

Los ging es am 18. April um 23 Uhr am Münchner ZOB mit dem FlixBus in Richtung Venedig Tronchetto. Sagen wir mal so, der Bus immerhin ist günstiger (Zug) oder umweltfreundlicher (Flugzeug) als die möglichen Alternativen, über den Rest der nächtlichen Fahrt möchte ich hier mal lieber nichts schreiben… 😉

Nach einigen Stopps unterwegs unter anderem in Bozen, Verona und Padua kamen wir gegen sieben Uhr endlich in Venedig an, wo wir von der strahlenden Morgensonne begrüßt wurden. Danach ging es gleich zum Kreuzfahrtterminal, wo wir schonmal unser Gepäck abgeben und einchecken konnten. Auf das Schiff durften wir natürlich noch nicht, so dass wir noch mehr als genug Zeit für einen Besuch in der Altstadt hatten.

Wenn ich ehrlich bin, war Venedig von Anfang an der Ort, auf den ich mich am meisten gefreut hatte (sogar noch vor den ganzen griechischen Inseln). Ja, Venedig ist unglaublich touristisch und voll, aber trotzdem ist es bis heute einer der schönsten Orte, den ich je gesehen habe. Denn der besondere Flair der Stadt kann für mich durch keine Menschenmenge der Welt zerstört werden. Wir waren bereits im April 2015 einmal in Venedig und bereits damals war ich unglaublich fasziniert von den vielen Inseln in der Lagune, den Kanälen, den Booten, den Holzpfosten im Wasser, einfach von allem – und dieser Zustand hält bis heute an. Wen die Touristen bisher abgeschreckt haben, nach Venedig zu fahren, dem rate ich dringend, es trotzdem mal zu machen (aber vielleicht lieber in der Nebensaison und nicht im Sommer), denn es lohnt sich definitiv. Natürlich hat Venedig ein Touristenproblem, das auch nicht zu unterschätzen ist, aber die Stadt hat sich ihren ursprünglichen Flair meiner Meinung nach immer noch erhalten, vor allem abseits vom Zentrum.

Vom Kreuzfahrtterminal aus sind wir mit dem Vaporetto über den Canale della Giudecca zum Markusplatz gefahren, von wo aus wir ein wenig durch die Gassen spaziert sind und einfach nur die Atmosphäre der Stadt genossen haben. Irgendwann haben wir dann unser „Ziel“ (wenn man es so nennen kann, schließlich sind wir eher planlos herumgelaufen), das Teatro La Fenice, erreicht. Dabei handelt es sich um ein altes Theater mitten im Stadtteil San Marco, das von Innen wirklich sehr schön und noch ein echter Geheimtipp ist, denn die Fassade wirkt eher unscheinbar und klein. Nach einem Besuch dort ging es weiter durch die Gassen über die Rialtobrücke (der einzige Ort, der wirklich so voll war, dass ich einfach nur weg wollte, aber das war überraschenderweise eine Ausnahme) und von dort durch den Stadtteil San Polo zurück in Richtung Schiff.

Kleiner Tipp: während es in San Marco oft sehr voll ist und man regelrecht durch die Gassen geschoben wird, war es bei unserem Besuch in San Polo auf der anderen Seite der Rialtobrücke deutlich ruhiger – und mir persönlich haben dort auch die Kanäle und Gassen besser gefallen, denn hier ist es oft etwas grüner als im Zentrum.

Alles in allem war das ein wunderbarer Start in eine tolle Reise und gleich zu Beginn eines der größten Highlights. Schon jetzt bekomme ich beim Gedanken an Venedig wieder Sehnsucht nach dieser geheimnissvollen Stadt. Irgendwann in meinem Leben müsste ich mal länger dort bleiben – am besten mit Stativ und Graufilter und vieeel Zeit… 😉

Weil die Stadt wohl beinahe jeden verzaubert, der dort war, gibt es von Venedig mal ein paar mehr Fotos…

Boot auf dem Canale Grande in Venedig
Blick vom Vaporetto in den Canale Grande
Blick auf San Giorgio Maggiore in Venedig
Das typische Venedig-Motiv: San Giorgio Maggiore mit Gondeln davor…
Basilika San Marco in Venedig
Die Basilika San Marco
Der Campanile di San Marco in Venedig
Am Markusplatz
Gassen in Venedig
Gassen im Stadtteil San Marco
Arkadengänge am Markusplatz in Venedig
Die Arkadengänge am Markusplatz
Gondel Details Venedig
Details einer Gondel
Kanal in Venedig
Kanal in San Marco
Kanal in Venedig
Kanal mit Gondel in Venedig
Häuserfassade in Venedig
Fassade in der Altstadt
Canale Grande in Venedig
Blick auf den Canale Grande von der Rialtobrücke aus – die Idylle täuscht allerdings, denn auf der Brücke selber ist vor lauter Menschen kaum Platz zum Atmen – also schnell in jede Richtung ein Foto machen und dann wieder das weite suchen… 😉
Platz in Venedig
Platz in San Polo – meiner Meinung nach ist dieser Stadtteil übrigens deutlich gemütlicher und auch hübscher als das überlaufene San Marco
Gasse in Venedig
Kanal in Venedig
So stellt man sich Venedig vor – in San Polo gibt es jede Menge solcher Motive
Kanal in Venedig
Kanal in Venedig

Nach einer Fahrt mit dem „People Mover“ (keine Ahnung, wer sich diesen bescheuerten Namen ausgedacht hat 😉 ), einer Art Transrapid in ultralangsam, dessen Mission es ist, die Leute vom „Eingang“ der Stadt über das Kreuzfahrtterminal zum Busbahnhof und zurück zu bringen, sind wir dann endlich auf das Schiff gekommen und haben erstmal die Kabine bezogen und uns etwas zum Essen geholt. Um 17 Uhr (ungefähr zumindest, im Gegensatz zu Mein Schiff war MSC nie auf die Minute pünktlich 😉 ) hat der Pott dann Venedig verlassen. Natürlich mit extralauter Musik und nur in etwa hundert Meter Entfernung am Markusplatz vorbei – die Venezianer können einem echt leidtun. Für Fotos war das aber schon ganz cool… 😉

Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
Die Basilika Santa Maria della Salute bei der Ausfahrt aus Venedig vom Schiff aus fotografiert
Der Markusplatz in Venedig
Der Markusplatz vom Schiff aus
Blick auf Venedig
Tschüss Vendig…
Insel in der Lagune von Venedig
Eine der vielen Inselchen in der Lagune
Insel in der Lagune von Venedig
Kurs aufs offene Meer…

Fazit Venedig: eine tolle Stadt und für mich trotz der Touristen einer der schönsten Orte den ich kenne, und das trotz der vielen Touristen. Mehr braucht es eigentlich nicht mehr zu sagen. Der Spaziergang durch die Stadt (das einzige mal ohne irgendeinen Tourguide in diesem Urlaub) war einfach schön und es hat gut getan, relativ frei dorthin laufen zu können, wo man hin wollte (natürlich mit Rücksicht auf die Begleitung)…

Koper, 20.04.2019: Ausflug nach Ljubljana

Ljubljana war eine der Städte, auf die ich am gespanntesten war. Schon oft hatte ich gehört, wie schön diese Stadt (und übrigens auch das restliche Slowenien) sein soll, aber wirklich etwas vorstellen konnte ich mir darunter nicht. Und so habe ich mich sehr gefreut, als wir vom Hafen Koper aus einen Halbtagesausflug in die Hauptstadt des Landes gebucht haben.

Zu den Ausflügen allgemein: grundsätzlich mag ich es nicht, wenn man in einer Stadt nicht frei entscheiden kann, wohin man gehen will, sondern einem Guide hinterherlaufen muss. Der Haken bei Kreuzfahrten ist aber, dass das Schiff nie wirklich lange an bestimmten Orten steht. So lagen die Anlegezeiten immer zwischen sechs und höchstens zehn Stunden (außer Mykonos, wo wir an einem Abend bis zwei Uhr in der Nacht standen, aber das war eine Ausnahme). In dieser Zeit kann man natürlich die Hafenstädte, in denen das Schiff gerade hält, ganz gut alleine erkunden, aber wenn man woanders hin will (wie eben beispielsweise von Koper nach Ljubljana) dann wird es schon deutlich schwieriger. Natürlich gibt es immer die Möglichkeit, mit dem Zug oder auch dem Taxi auf eigene Faust irgendwohin zu fahren, aber das erfordert erstens eine gewisse Planung und zweitens ist das Risiko, dass man zu spät zum Schiff kommt und dieses dann weg ist, nicht gerade gering. Das ist dann natürlich schonmal ein Punkt, der für diese Ausflüge spricht. Grundsätzlich ist man aber schon relativ frei in der Entscheidung, wie man sich was anschaut und ob man eine geführte Tour buchen möchte oder nicht.

Für Hobbyfotografen wie mich sind diese Ausflüge jedoch oft etwas anstrengend, da man vor Ort relativ schnell von A nach B gebracht wird und dazwischen kaum Zeit hat, in Ruhe Fotos zu machen. Außerdem ist es auch nicht wirklich schön, wenn man von einer Gasse oder einem Platz ein Foto macht, während dreißig andere Leute vor dir durch dein Bild laufen. Man könnte natürlich versuchen, immer ganz vorne zu laufen, aber da muss man dann schon sehr schnell sein, denn sonst wirst du doch noch überholt bevor das Bild im Kasten ist. Deswegen habe ich mich meistens immer ein bisschen zurück fallen lassen und hatte somit am Ende der Gruppe einigermaßen meine Ruhe und meistens nicht ganz so viele Leute im Bild. Ganz entspannt war natürlich auch das nicht, schließlich sollte man immer ein Auge darauf haben, wo die Gruppe gerade entlanggegangen ist und ich gebe gerne zu, dass ich ein oder zweimal schon ein wenig Angst bekommen habe, da alle auf einmal weg waren… 😉

Aber zurück zu Ljubljana: Die Stadt ist einfach wunderschön, auch wenn es sich eher um eine Kleinstadt handelt, die nicht wie eine „richtige“ Hauptstadt wirkt. Insgesamt fand ich ganz Slowenien sehr faszinierend, denn von italienisch wirkenden Städten und Gegenden an der Küste (zum Beispiel Koper) über eher alpine Bereiche mit viel Natur bis hin zu Städten, die Aussehen wie Wien in klein (eben Ljubljana) ist hier alles dabei. Ich denke, dass dieses Land als Urlaubsziel ziemlich unterschätzt wird, denn vom Bus aus sah alles wirklich schön aus!

Das einzige Problem an diesem Ausflug war, dass es sich um einen Halbtagesausflug gehandelt hat, der also nur um die fünf Stunden gedauert hat. Nur leider benötigt man von Koper aus allein einanhalb Stunden für die Fahrt nach Ljubljana, wodurch man insgesamt drei Stunden im Bus verbringt. In der Stadt selber hatten wir dann also nur zwei Stunden Zeit, was definitiv viel zu wenig war, vor allem, wenn man auch noch laut Plan auf die Burg hinauf sollte, wo man nochmal eine halbe Stunde an der Standseilbahn ansteht. Auch unser sehr freundlicher Tourguide, hatte dieses Problem erkannt und war ebenfalls der Meinung, dass sich der Abstecher auf die Burg in der kurzen Zeit nicht wirklich lohnt, aber es stand halt so im Programm und dann muss man sich auch daran halten…

Auch wenn wir deswegen ein wenig durch die Stadt gehetzt sind, hat mir diese wirklich gut gefallen, denn Ljubljana hat seinen ganz eigenen, extrem gemütlichen und beschaulichen Flair (wenn man sich mal die vielen Touristen wegdenkt, aber wo ist das bitte nicht so). Ich glaube, dass Slowenien ein ziemlich perfektes und dabei nicht sehr weit entferntes Urlaubsland ist, das sowohl landschaftlich als auch architektonisch einiges zu bieten hat und wohl ziemlich unterschätzt wird.

Fassade in Ljubljana
In der Altstadt von Ljubljana stehen viele schöne alte Gebäude
Die Altstadt und die Burg von Ljubljana
Vorne der Fluss Ljubljanica, dahinter ein weiterer Teil der Altstadt und oben die Burg – das ist das typische Bild, dass Ljubljana bietet
Altstadt von Ljubljana
Einer der Hauptplätze der Stadt
Fassade in Ljubljana
Blick auf die Burg von Ljubljana
Von diesem Platz aus fährt die Standseilbahn zur Burg hinauf (links)
Blick von der Burg auf Ljubljana
Der Blick von der Burg auf die Stadt ist überraschend unspektakulär, was an den vielen alten Plattenbauten rund um das Zentrum liegt. Wer also so wie wir nur kurz in Ljubljana ist, dem würde ich einen Besuch der Burg eher nicht empfehlen, da sich dafür die Warterei an der Bahn nicht lohnt und es unten bereits genug zu entdecken gäbe…
In der Burg von Ljubljana
Die Burg ist natürlich trotzdem ganz hübsch und es gibt dort sicherlich noch einges zu sehen, wenn man sich Zeit lässt…
Ljubljana
Der Weg am Ufer des Flusses Ljubljanica vorbei mit seinen vielen Cafés und Restaurants sowie den vielen Bäumen ist meiner Meinung nach der schönste und gemütlichste Ort der Altstadt – leider konnten wir hier nur kurz entlanghetzen auf dem Rückweg zum Bus…
Sonnenuntergang auf hoher See
Der Sonnenuntergang auf dem Meer war der perfekte Abschluss des schönen Tages

Split, 21.04.2019: Ausflug in den Krka-Nationalpark

Auch von der (offensichtlich sehenswerten) Altstadt von Split haben wir genau wie in Koper nicht viel gesehen, denn für uns ging es mit dem Bus in einen Teil des Krka-Nationalpark. Auch diesmal haben wir etwas mehr als eine Stunde mit dem Bus fahren müssen bis wir dort waren, jedoch hat es sich dort nicht ganz so knapp angefühlt wie Tags zuvor in Ljubljana, obwohl wir auch hier nur einen fünfstündigen Halbtagsausflug gebucht hatten.

Ich gebe zu, dass ich zuvor nicht allzu hohe Erwartungen an den Park hatte, doch hinterher musste ich meine Meinung komplett ändern, denn der Krka Park ist ein einziges Paradies (zumindest rund um die Wasserfälle Skradinski Buk, die wir besucht haben – der Park ist aber riesig und hat noch deutlich mehr zu bieten). Er liegt in einem sehr grünen Tal, durch das der namensgebende Fluss Krka fließt. Rund um Skradinski Buk läuft man auf einem leicht erhöhten Holzsteg durch den Wald und überall um einen herum fließt Wasser über den Waldboden. Und wenn ich sage überall, dann meine ich auch überall. Mit Worten ist das kaum zu beschreiben und auch die Bilder geben die wahre Schönheit dieses Gebiets nichtmal ansatzweise wieder. Wer mal etwas länger in Kroatien ist muss einfach mal dorthin und sich das mit eigenen Augen ansehen!

Es sollte aber noch kurz erwähnt werden, dass wir im Frühjahr dort waren, wo natürlich einerseits die Bäume bereits grün sind und andererseits recht viel Wasser dort fließt. Im Sommer könnte es natürlich gut möglich sein, dass es dort trockener ist, während es im Winter sicherlich nicht so schön grün wäre…

Noch viel mehr habe ich mich natürlich gefreut, als ich dort sogar ein paar Langzeitbelichtungen mit Graufilter machen konnte – ich musste mich zwar beeilen, aber trotzdem sind die Bilder ganz gut geworden. An allen anderen Tagen habe ich das Stativ zwar umsonst mit mir rum geschleppt, aber das war es mir wert… 😉

Wasserfälle im Krka-Nationalpark in Kroatien
Was macht man, wenn man an so einer Stelle fünf Minuten Toilettenpause hat? Richtig, man baut ganz fix das Stativ auf, schraubt den ND-Filter aufs Objektiv, macht drei Langzeitbelichtungen und baut dann hektisch alles wieder ab, um ja pünktlich fertig zu sein… 😉
Wasserfall im Krka-Nationalpark
Die Schönheit des Krka-Parks ist einfach überwältigend…
Landschaft im Krka-Nationalpark
Überall fließt Wasser durch den Wald – so stelle ich mir das Paradies vor!
Unterwegs im Krka-Nationalpark
Frosch im Krka-Nationalpark
Ein Frosch
Kleiner Wasserfall im Wald im Krka-Nationalpark
Wasserfall Skradinski buk im Krka-Nationalpark
Hier hatten wir etwas länger Pause, so dass ich in Ruhe ein paar Langzeitbelichtungen machen konnte – für diese Bilder habe ich das Stativ sehr gerne an allen anderen Tagen umsonst mitgeschleppt… 😉
Wasserfall im Krka-Nationalpark
Nacht auf der MSC Opera
Am Abend auf Deck…

Kotor, 22.04.2019: Budva und Kotor

Wenn man mich vor der Reise gefragt hätte, was ich zu Montenegro weiß, dann hätte die Antwort vermutlich einen Informationsgehalt gegen null gehabt. Nach einer kurzen Google-Bildersuche zu Kotor wusste ich zwar immer noch keine genauen Fakten, aber immerhin wurde mir da schon klar, dass dieses Land verdammt schön sein muss. Tja, und genau so war es dann auch und dies wurde schon ersichtlich, als das Schiff frühmorgens durch die riesige, einem norwegischen Fjord gleichende, Bucht von Kotor glitt, die zu beiden Seiten von hohen grauen Bergen gesäumt wird und sich kilometerlang (Wikipedia sagt 30 km, aber das ist ja keine wissenschaftliche Quelle 😉 ) durchs Land zieht.

Montenegro heißt übersetzt so viel wie „Schwarzer Berg“. Okay, wirklich schwarz sind diese zwar hier auch nicht, aber auch in grau sehen sie schon etwas düsterer aus als anderswo… Da der einzige Hafen-Stellplatz für Kreuzfahrtschiffe bereits belegt war, mussten wir in Kotor zum ersten Mal auf dieser Kreuzfahrt tendern, das bedeutet, dass der Pott einige hundert Meter vom Hafen entfernt vor Anker liegt und man dann mit kleineren Booten, häufig den Rettungsbooten, zum Hafen gebracht wird. Bei unserer ersten Kreuzfahrt mit der Mein Schiff 3 mussten wir kein einziges Mal tendern, aber der Kapitän hat damals nicht wirklich schöne Dinge darüber erzählt, so dass ich mich nicht gerade darauf gefreut habe. In Wirklichkeit ist das aber eigentlich überhaupt kein Problem. Man wird halt vom Schiff aus über eine Treppe auf einen ausklappbaren Vorsprung auf Wasserhöhe geführt, von dem aus man dann wie überall sonst auch in das Boot einsteigt. Das einzige, was ein wenig nervt ist, dass man nicht ganz so flexibel an Land gehen kann wie man möchte, da man unter Umständen ein wenig warten muss bis das nächste Boot abfährt.

Gebucht hatten wir diesmal die „Montenegro-Küstentour“, die hauptsächlich den Besuch in den Altstädten von Budva und Kotor beinhaltete. Beide Altstädte sind wunderschön und absolut sehenswert. Bei der Fahrt mit dem Bus zu unseren verschiedenen Zielen fällt einem aber schon auch sehr schnell auf, dass Montenegro erst seit 2006 unabhängig ist und davor auch lange unter kommunistischer Herrschaft stand. So sieht es teilweise schon noch sehr verfallen und heruntergekommen aus, aber gerade in Städten wie Budva, wo außerhalb der Altstadt bereits sehr viele moderne Hochhäuser stehen, merkt man, dass das Land wohl langsam auf dem Weg der Besserung ist.

Montenegro ist (noch) nicht Mitglied der EU, aber zur Freude aller Touristen kann man dort trotzdem mit Euros bezahlen. Dies kommt (vereinfacht gesagt) daher, dass im Land früher eine sehr starke Inflation herrschte und die eigene Währung nicht mehr viel wert war, weswegen von verschiedenen Leuten sehr viele D-Mark geschmuggelt wurden. Irgendwann waren in der Staatskasse dann so viele davon, dass sie dort als offizielle Währung anerkannt wurden. Als dann der Euro kam hat man schließlich mit der EU verhandelt, damit man diesen auch einführen konnte ohne selbst Mitgliedsstaat zu sein…

Bevor es nach Budva ging, warfen wir noch einen Blick auf die berühmte Sveti Stefan Insel. Danach erkundeten wir Budvas sehenswerte aber (um diese Jahreszeit zumindest) zum Glück etwas ruhigere Altstadt. Als letztes Stand dann die ebenfalls sehr sehenswerte (und meiner Meinung nach sogar noch schönere) Altstadt von Kotor auf dem Programm, die bei unserem Aufenthalt dort aber auch deutlich voller war.

Alles in allem also eine tolle Tour, nur eine Sache hat ein wenig gestört: Auf dem Rückweg von Budva nach Kotor hieß es auf einmal, dass wir jetzt noch einen Stopp bei einer Modeshow machen würden und danach im dazugehörigen Laden gerne noch etwas kaufen könnten. Die Produkte dort waren Damenjacken aus echtem Leder und haben ungefähr zwischen 600 und 3500 Euro gekostet. Wer bar bezahlt hätte würde dort ganze 50 Prozent Rabat bekommen, mit Kreditkarte immerhin 40 Prozent. Ein echtes Schnäppchen würde ich mal sagen… 😉 Ganz ehrlich, mag sein, dass Montenegro mit Touristen noch nicht viel Erfahrung hat, aber das sollte man zahlenden Gästen mit ohnehin schon knapper Zeit vielleicht lieber nicht bieten, denn so etwas ist eine Frechheit und auch wenn die Produkte nicht ganz so unverschämt teuer wären würde ich persönlich schon aus Protest nichts kaufen…

Trotzdem hat sich Montenegro mehr als gelohnt, alleine schon weil man sich jetzt endlich etwas mehr unter diesem Land vorstellen kann. Und ich weiß, dass ich mich wiederhole, aber auch diese Region hätte durchaus mal Potential für einen längeren Aufenthalt. Eigentlich gilt dies aber für alle Orte, die wir in den zehn Tagen besucht haben…

Einfahrt in die Bucht von Kotor in Montenegro
Die Einfahrt in die Bucht von Kotor hat zu den schönsten Momenten der Reise gezählt!
Die Bucht von Kotor
Stadtmauer von Budva in Montenegro
Der „Eingang“ in die Altstadt von Budva
Gasse in Budva
Ein Spaziergang durch die malerischen Gassen von Budva lohnt sich auf alle Fälle
Gasse in Budva
Altstadt von Budva
Im Gegensatz zu Kotor ist es in Budva relativ ruhig,…
Gasse in Budva
…vor allem Abseits vom Zentrum
Gasse in Budva
Stadtmauer von Kotor in Montenegro
Kotor hingegen ist noch eine Nummer schöner und größer als Budva, auch was die Kulisse mit den Bergen angeht (finde ich zumindest), aber dafür ist es hier bei unserem Besuch auch deutlich voller gewesen. Am besten also beide Städte besuchen! 😉
Altstadt von Kotor in Montenegro
Platz in Kotor
Platz in Kotor
Durch die Berge, die man stets hinter den Häusern sieht, herrscht in Kotor eine ganz besondere Stimmung…
Katze in Kotor
Straßenlaterne in Kotor
Die MSC Opera in der Bucht von Kotor
Die MSC Opera musste in der Bucht von Kotor ankern – die Leute kamen mit Tenderbooten an Land
Bucht von Kotor
Auch die Ausfahrt aus der Bucht hat locker ein oder zwei Stunden gedauert, war dafür aber auch wunderschön!

Seetag, 23.04.2019

Der nächste Tag war ein Seetag, der Einzige auf dieser Reise. Also endlich Zeit, um die Möglichkeiten an Bord voll auszunutzen und mal einen Tag lang einfach nichts zu tun. Nunja, sagen wir mal so, das mit dem Nichtstun beschreibt es ganz gut… 😉

Das Wetter war an diesem Tag einfach unterirdisch, wenn es gerade nicht regnete (im Regen war übrigens noch Sahara-Sand mit enthalten, wodurch es noch eine Nummer ungemütlicher wurde) windete es so stark, dass einem nicht nur verdammt kalt wurde, sondern auch an Tischkicker oder Tischtennis nicht zu denken war, zumindest theoretisch (praktisch kann man auch bei so einem Wetter Kicker spielen, zwar wird das Spiel dabei hauptsächlich vom Wind beeinflusst und nicht von den Fähigkeiten der Spieler, aber dafür hatten wir die Tische wenigstens für uns alleine… 😉 ). Die Sonne haben wir dank (beängstigend orangener) Wolken natürlich auch nicht zu Gesicht bekommen. Und was fehlt noch für einen perfekten ungemütlichen Seetag? Richtig, starker Seegang! 😉 Immerhin kann ich jetzt mit Sicherheit sagen, dass ich nicht so schnell seekrank werde, aber trotzdem war es irgendwann echt nicht mehr lustig (schließlich ging es am Vorabend gegen 21 Uhr los und endete erst wieder in der Nacht vor unserer Ankunft in Mykonos…). Unsere kreuzfahrterfahrenen Begleiter haben gemeint, dass sie so etwas noch nie zuvor erlebt hatten.

Folglich war dieser Tag eher ein einziges Ausharren, während dem wir uns umso mehr auf den nächsten Tag in Mykonos freuten…

Mykonos, 24.04.2019: Inselrundfahrt

In Mykonos angekommen war es zwar immer noch bewölkt (ein Zustand, der sich während unserem Kykladenaufenthalt auch kaum änderte), aber wenigstens konnte man wieder laufen ohne sich betrunken zu fühlen… 😉 Auf unserer Inseltour ging es dann zuerst in das Touristendorf Agios Ioannis, jedoch war hier (mal abgesehen von den fünf Kreuzfahrtbussen) noch nichts los. So konnten wir relativ ruhig den Blick auf die idyllische Kapelle direkt am Meer und einige Boote genießen, bevor es weiter ging zum Strand von Kalafatis, der eine nette Aussicht auf die sehr unruhige See und die Küste von Mykonos bot. Auch hier war aber noch nichts los, wobei ich nicht weiß, ob das jetzt gut oder schlecht war. Aber mal ganz ehrlich, ich verstehe nicht, wieso wir auf Mykonos ausgerechnet in diesen Ort an einen leeren und derzeit verlassenen Strand gekarrt wurden, während es bestimmt so viele andere sehenswerte Orte auf der Insel gegeben hätte. Und so hat sich das leider durch den kompletten Ausflug gezogen und zum ersten und einzigen Mal auf dieser Reise hatte ich das Gefühl, dass wir nur einen Bruchteil der sehenswerten Teile der Insel gesehen haben.

Weiter ging es in eine der größten Siedlungen im Inneren der Insel, nach Ano Mera. Das Highlight hier war neben einem Besuch einer griechischen Taverne mit echtem Ouzo ein kleines aber feines griechisches Kloster, in das wir einen kurzen Blick geworfen haben. Ansonsten war der Ort ganz nett, hat einen aber auch nicht von den Socken gehauen. Zu erwähnen sind aber noch die unglaublich vielen Katzen, die dort überall herum gestreunt sind und die das ganze in diesem Moment wieder etwas wett gemacht haben…

Danach ging es wieder zurück zum Schiff, man hätte auch noch auf eigene Faust einen Ausflug nach Mykonos Stadt machen können, was wir aber nicht getan haben. Sehr schade eigentlich, denn solangsam glaube ich, dass dies der mit Abstand sehenswerteste Ort der Insel ist und deutlich spannender gewesen wäre als alles andere, was wir auf der Inseltour gesehen haben. Warum wir auf diesem Ausflug nicht dort waren und stattdessen durch (zu dieser Jahreszeit) halbtote Dörfer und Strandorte gegondelt sind erschließt sich mir nicht ganz. Und so muss ich leider sagen, dass mich das, was ich von dieser Insel gesehen habe, nicht wirklich begeistert sondern eher enttäuscht hat. Okay, das Wetter hat auch nicht wirklich gut gepasst, mit Sonne hätten die typisch griechischen Häuser bestimmt noch etwas netter ausgesehen, aber trotzdem war es für mich (etwas übertrieben ausgedrückt) der „Tiefpunkt“ der Reise. Ich will Mykonos hier aber natürlich nicht komplett schlecht machen ohne in Mykonos Stadt gewesen zu sein, denn laut Berichten von Leuten die dort waren soll es dort einfach nur wunderschön sein und auch das, was ich von weitem sehen konnte sah interessant aus. Schade, dass bei dieser Inseltour ausgerechnet das Highlight weggelassen wurde, denn so habe ich (und vermutlich auch andere) Mykonos ein wenig mit dem Gefühl verlassen, etwas verpasst zu haben…

Blick auf Mykonos Stadt in Griechenland
Blick vom Schiff auf Mykonos Stadt
Agios Ioannis auf Mykonos
Unser erster Stopp war Agios Ioannis – für mich war diese typisch griechische Aussicht das Highlight der Tour
Strand von Kalafatis auf Mykonos
Am Strand von Kalafatis: Auch wenn die Aussicht dort ganz hübsch ist und die starken Wellen sehr spektakulär waren, so stellt sich mir dennoch die Frage, warum wir im April bei höchstens fünfzehn Grad und bewölktem Himmel ausgerechnet an einen Strand gekarrt wurden (zumal wir hier nur zehn Minuten Aufenthalt hatten)…
Kalafati auf Mykonos
Kloster in Ano Mera auf Mykonos
Weiter ging es in das Dorf Ano Mera im Landesinneren, wo wir erst dieses hübsche Kloster besuchten…
Kloster in Ano Mera auf Mykonos
Kloster in Ano Mera auf Mykonos
Katze in einem Kloster in Ano Mera auf Mykonos
Taverne in Ano Mera auf Mykonos
…und danach in einer typisch griechischen Taverne einkehrten, wo es für die Touris Ouzo im großen Stil sowie typisch griechische Snacks gab. Drinnen sitzen möchte ich hier aber lieber nicht… 😉
Platz in Ano Mera auf Mykonos
Der Hauptplatz von Ano Mera
Katze in einer Taverne in Ano Mera auf Mykonos
Das beste in diesem Dorf waren aber mit Sicherheit die vielen Katzen, die hier massenhaft rumliefen. Das ging schon in der Taverne los, wo zeitweise gleich drei Katzen unter unserem Tisch herumstreunten…
Katze in Ano Mera auf Mykonos
Aber auch sonst gab es viele von ihnen zu sehen – daher gibt es jetzt noch die besten Katzenfotos aus Ano Mera 😉 (eins aus dem Kloster hab ich ja oben schon gezeigt…)
Katze in Ano Mera auf Mykonos
Katze in Ano Mera auf Mykonos
Sonnenuntergang in Mykonos
Ein angedeuteter Sonnenuntergang vom Schiff aus…

Santorin, 25.04.2019: Besuch von Oia und Fira

Bevor es weiter geht mal eine kurze Frage: Wer von euch hat noch nie ein Bild mit der berühmten Kulisse des Dorfes Oia (weiße Häuser am Hang vor dunkelblauem Meer, wahlweise mit Sonnenuntergang) auf Santorin gesehen? Ich gehe mal davon aus, dass dies nur auf wenige Menschen zutrifft…

Alleine schon aufgrund dieses Ausblicks haben wir uns auf Santorin (oder heißt es Santorini, ich habe bis heute noch keine eindeutige Antwort auf diese Frage…) besonders gefreut. Und schon bei der Einfahrt des Schiffes in die Caldera der Insel (eine Art Krater mit vulkanischem Ursprung, der hier vom Meer geflutet wurde und um den sich Santorin wie ein Halbkreis zieht) wurde klar, dass die Insel unglaublich interessant sein muss. Und tatsächlich war die Santorin, dass ebenfalls zu den Kykladen gehört, vielleicht nicht der schönste Halt der Reise aber dafür mit Sicherheit der mit der spektakulärsten und schönsten Lage (in meinen Augen noch knapp vor Kotor und Venedig).

Ich bin kein Geologe, aber zur besseren Vorstellung möchte ich die Entstehung der Insel mal ganz kurz und sehr vereinfacht erklären. Ob das fachlich alles so stimmt kann ich aber nicht mit Sicherheit sagen, wer es ganz genau wissen will sollte sich lieber wo anders umschauen… 😉 Aaaalso, vor vielen vielen Jahren war Santorin mal eine komplett runde Vulkaninsel, die aber irgendwann (ich glaube nach einem Erdbeben oder einem Vulkanausbruch oder ähnlichem) quasi auseinandergebrochen ist, wobei der Großteil (also quasi das Innere der Insel) im Meer versunken ist. Heute besteht die Insel nur noch aus einem Halbkreis, in dessen Mitte die Caldera liegt. Daneben gibt es noch drei weitere Inseln – eine weitere etwas größere und bewohnte am anderen Rand der Caldera sowie eine sehr kleine Insel und eine mit einem Vulkankrater „on board“, die beide mitten in der Calderra liegen.

So viel mal kurz dazu, damit man sich die Lage der Insel mal etwas besser vorstellen kann. Dieser Halbkreis ist so groß, dass er nicht mal ansatzweise auf ein Foto zu bringen ist, weswegen man sich die Szenerie am besten mal selbst ansehen sollte. 😉

Auf Santorin haben wir den Ausflug „Besuch von Oia“ gebucht, denn wenn man schon mal dort ist will man diesen Ort natürlich auch sehen… 😉 Als Bonus gab es noch eine kleine Weinverkostung (um acht Uhr morgens – naja, immerhin war die Aussicht von dort schön) und einen Besuch in der Hauptstadt Fira, die ebenso wie Oia (sprich „Ia“) wunderschön am Hang liegt und definitiv einen Besuch wert ist. Hier schlenderten wir noch ein wenig durch die Gassen, bevor es mit der Seilbahn den Hang hinunter zum Hafen ging, von wo aus uns das Tenderboot zurück zum Schiff brachte (in Santorin ist es für Kreuzfahrtschiffe unmöglich, irgendwo an Land anzulegen).

Mein Fazit zu Santorin allgemein und speziell zu Oia und Fira: Ja, die Insel ist wunderschön und einer der faszinierendsten Orte, die ich so kenne, alleine schon aufgrund der spetakulären Lage. Aber ich muss speziell zu Oia auch sagen, dass es meiner Meinung nach in echt nicht so paradiesisch aussieht wie auf vielen Bildern. Das echte Oia ist voll, touristisch und deswegen auch sehr kitschig durch die ganzen Andenkenläden. Ich will lieber nicht wissen, wie viele Menschen sich zur Hauptsaison durch die Gassen schieben. Gut, touristische Orte sind heutzutage keine Seltenheit mehr, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass Oia auf den Bildern oft schöner aussieht, als es in der Realität wirklich ist. Klar ist das auch stark wetterabhängig (bei uns war es recht bewölkt, mit Sonne sähe es vielleicht nochmal ganz anders aus), aber trotzdem hat es sich vor Ort nie so überwältigend angefühlt wie ich anhand der Bilder gedacht hätte.

Damit will ich Oia und auch die gesamte Insel aber keineswegs schlecht machen, denn sie hat mich trotzdem deutlich mehr begeistert als zum Beispiel Mykonos und ist schon auch echt schön, ich finde aber trotzdem, dass durch das Anschauen der vielen schönen Bilder im Internet oft eine gewisse Erwartungshaltung und eine genaue Vorstellung davon entsteht, wie es vor Ort auszusehen hat, was leider zu Enttäuschungen führen kann (muss natürlich nicht so sein).

Deutlich authentischer als Oia fand ich da Fira, die Hauptstadt. Auch diese war touristisch, aber deutlich weniger herausgeputzt und kitschig als Oia. Wir sind hier auch mal eine Zeit lang aus dem Touri-Zentrum herausgelaufen und da war es dann recht leer und es sah fast ein wenig aus wie eine arabische Stadt – auf jeden Fall interessant! Um zu einem Ende zu kommen: Die ganze Insel ist wunderschön und man sollte sich am besten mal vor Ort eine eigene Meinung bilden. Sowohl in Oia als auch im nicht ganz so lieblichen Fira lohnt sich ein Besuch, denn beide Orte sind auf ihre Art faszinierend. Und wer Zeit hat sollte in Oia vielleicht mal bis zum Sonnenuntergang bleiben (konnten wir nicht denn unser Schiff hat bereits um 14 Uhr abgelegt), vielleicht wird es dort dann wirklich so schön wie alle immer sagen – gehört habe ich es zumindest schon öfter jetzt… 😉

Einfahrt in die Caldera von Santorin zu Sonnenaufgang
Die Einfahrt in die Caldera von Santorin war ein tolles Erlebnis…
Die MSC Opera in der Caldera von Santorin
Die MSC Opera in der Caldera
Maultiere auf Santorin
Maultiere – zwar keine echten Esel aber besser als nichts… 😉
Oia auf Santorin
Solche Bilder vom Dorf Oia kennt wohl jeder…
Blick auf die Caldera von Santorin
Blick auf die Caldera von Santorin vom Dorf Oia
Oia auf Santorin
Tatsächlich ist es sehr beeindruckend, dieses Labyrinth aus Häusern, Terassen und Treppen mal mit eigenen Augen und nicht nur in Filmen und auf Fotos zu sehen.
Oia auf Santorin
Hund in Oia auf Santorin
Ein Wachhund… 😉
Oia auf Santorin
Oia auf Santorin
Die geografischen Gegebenheiten sind es, die Santorin und speziell Oia so einzigartig machen!
Unterwegs im Dorf Oia auf Santorin
Fira auf Santorin
Die Hauptstadt Fira ist nicht ganz so lieblich (um nicht zu sagen kitschig) wie Oia, aber auch diese Stadt hat ihren Charme
Santorin Details an einer Kirchenfassade in Fira
Kerzen in einer Kirche in Fira auf Santorin
Fira auf Santorin
Fira auf Santorin
Fira auf Santorin
Vor allem abseits der Touri-Pfade hat mich Fira von den Farben her mehr an eine arabische Stadt als an Griechenland erinnert…
Ausfahrt aus der Caldera von Santorin
Die Ausfahrt aus der Caldera

Korfu, 26.04.2019: Korfu-Stadt und Achilleion-Palast

Die vorletzte Station unserer Kreuzfahrt war Korfu. Wenn ich ehrlich bin habe ich mir hierunter nicht so viel vorstellen können und ich hatte folglich auch keine allzu hohen Erwartungen. Umso überraschter war ich von der wahren Schönheit dieser Insel, von der wir leider nur einen Bruchteil sehen konnten. Wer jedoch eine typisch griechische Insel wie Mykonos oder Santorin erwartet, der wird sich definitiv fragen, ob er wirklich auf Korfu ist, denn diese Insel ist so ganz anders als alles, was ich bisher von Griechenland gesehen habe (das ist zwar nicht gerade viel, aber trotzdem hat es immer irgendetwas mit weißen Häusern zu tun). Wenn ich es nicht besser wüsste hätte ich vermutlich gedacht, dass ich irgendwo in Italien unterwegs wäre, denn gerade Korfu-Stadt unterscheidet sich nicht viel von diversen italienischen Altstädten (was daran liegt, dass die Insel sehr lange von den Venezianern beherrscht wurde). Der Rest der Insel relativiert das zwar wieder ein bisschen aber trotzdem hat es sich zu kaum einem Moment wie Griechenland angefühlt.

Aber ist das etwas schlechtes? Nein, es ist nur etwas anders als erwartet. Aber wenn man sich einmal darauf eingestellt hat ist es einfach nur wunderschön. Gerade Korfu-Stadt fand ich sehr beeindruckend und war für mich eine der schönsten Altstädte auf unserer Tour (wobei ich jetzt erstmal etwas überlegen müsste, wann wir eigentlich mal keine schöne Altstadt gesehen haben… 😉 ). Ich weiß, das klingt jetzt irgendwann nicht mehr glaubwürdig wenn ich es zu oft sage, aber auch Korfu würde sich für einen längeren Aufenthalt bestimmt super anbieten!

Aber der Reihe nach – obwohl wir in Santorin am Vortag bereits gegen 14 Uhr losgefahren sind, sind wir in Korfu erst 24 Stunden später angekommen – das klingt jetzt lang aber wenn man mal auf einer Karte nachschaut staunt man schon ganz schön, wie weit die Strecke eigentlich wirklich ist (zumindest ging es mir so). Unser Ausflug führte uns diesmal zuerst nach Korfu-Stadt, wo wir nach der Besichtigung einer byzantinischen Kirche (ein wenig Kultur ist schon okay) durch die Gassen der sehenswerten Altstadt geschlendert sind (allerdings nicht direkt durch das Zentrum, dort wo wir waren gab es keine Geschäfte sondern eher Wohnhäuser), bevor wir uns auf einem großen Platz mit einigen kleinen Gärten und Parks zwischen der Altstadt und der alten Festung gegenüber umgeschaut haben. Die Gärten mit Blick auf das Meer und die Festung haben mich ganz spontan an die beiden „Gardens“ in Valletta auf Malta erinnert…

Da die Griechen aufgrund eines anderen Kalendersystems eine Woche nach uns Ostern feiern waren hier gerade noch die Karfreitagsprozessionen im vollen Gange und so ist auch die ein oder andere Blaskapelle in voller Montur (sprich Uniform) an uns vorbei marschiert.

Nach einer halben Stunde fahrt von Korfu-Stadt aus sind wir danach im Achilleion-Palast angekommen, der von Kaiserin Sissi erbaut wurde. Man kann sie verstehen, warum sie sich ausgerechnet diese Insel dafür ausgesucht hat. Die Geschichte von Sissi werde ich hier jetzt aber lieber nicht niederschreiben, denn erstens habe ich davon nicht so viel Ahnung und zweitens habe ich ja auch ein paar Ansprüche an diesen Artikel… 😉 Glücklicherweise gibt es ja genügend Informationsquellen u. a. in Form diverser Filme um sich auf diesem Gebiet weiterzubilden, sofern man dies denn möchte. Wo wir gerade von Filmen reden: Auch ein Teil eines Bond-Films (genauer „In tödlicher Mission“ mit Roger Moore) wurde mal im Achilleion gedreht, was mir schon deutlich mehr zusagt… 😉

Das Highlight des Achilleion ist mit Sicherheit der tolle und ruhige Garten, aber auch das Innere ist durchaus sehenswert. Leider wirken Teile der Anlage ein wenig verfallen, aber dies macht auch einen Teil des Flairs von Achilleion aus. Und der wunderbaren Ruhe in den Gartenanlagen (wenn gerade keine Touri-Gruppe vorbeikommt, von denen es dort bei unserem Besuch abgesehen von uns selbst aber nicht gerade viele gab) kann man sich sowieso nicht entziehen. Zusammen mit der sich langsam senkenden Sonne und dem daraus resultierenden Abendlicht war es einfach nur herrlich dort!

Muss ich zum Fazit noch viel mehr schreiben? Ich denke, dass durchaus klar geworden ist, wie begeistert ich von Korfu war – dass auch diese Insel durchaus einen längeren Besuch wert wäre habe ich ja bereits erwähnt…

Im Inneren einer Kirche auf Korfu
Im Inneren einer Kirche in Korfu-Stadt
Gasse in der Altstadt von Korfu Stadt
Die Altstadt erinnert zwar mehr an Italien als an Griechenland, ist aber trotzdem wunderschön!
Die Altstadt von Korfu Stadt
Die Altstadt von Korfu Stadt
Kirche in der Altstadt von Korfu Stadt
K-Freitagsprozessionen in Korfu-Stadt
Eine Karfreitagsprozession auf dem Weg in die alte Festung der Stadt
Park am Meer in Korfu-Stadt
Wirklich gemütlich ist der kleine Park zwischen der Altstadt und der alten Festung – erinnert spontan ein wenig an die Upper und Lower Barrakka Gardens auf Malta
Altstadt von Korfu Stadt
Korfu
Die Farbe des Meers in Korfu ist einfach wunderschön!
Die Altstadt von Korfu-Stadt
Kunst im Achilleion Palast auf Korfu
Kunst im Achilleion Palast
Statue im Achilleion Palast auf Korfu
Im Garten des Achilleion Palasts auf Korfu
Der Garten des „Sissi-Schloss“ ist einfach nur wunderschön!
Im Garten des Achilleions auf Korfu
Statue im Achilleion auf Korfu
Blick auf Korfu Stadt von der MSC Opera
Blick auf Korfu-Stadt vom Schiff aus
Sonnenuntergang auf Korfu
Kein „richtiger“ Sonnenuntergang, aber besser als nichts…

Bari, 27.04.2019: Rundgang durch die Altstadt

Der letzte Hafen vor unserer Rückkehr nach Venedig war Bari, die Hauptstadt der Region Apulien ganz im Süden Italiens. Wir hatten dort nur sieben Stunden Zeit (von sieben Uhr morgens bis 14 Uhr stand die MSC Opera im Hafen), dafür gab es jedoch viel zu viele interessante Ausflüge, bei denen wir uns kaum für einen entscheiden konnten (also ich zumindest nicht, wie es den anderen ging kann ich natürlich nicht sagen… 😉 ). Durchaus reizvoll wären zum Beispiel ein Ausflug nach Alberobello mit seinen Trulli-Häusern gewesen und auch eine Tour nach Matera mit seinen Sassi-Höhlen wäre sicher schön geworden. Entschieden haben wir uns aber letzten Endes ganz einfach für eine Stadtführung durch Bari, was auf jeden Fall eine sehr gute Entscheidung war, denn die Altstadt dort ist einfach nur wunderschön (wer übrigens noch andere abwechslungsreiche Adjektive, die die Schönheit eines Ortes ausdrücken und aber nicht zu kitschig sind kennt, soll sie bitte unten in die Kommentare schreiben… 😉 ) und wird sicherlich auch ein wenig unterschätzt – zumindest denkt man bei Italien wohl nicht zuerst an Bari.

So, einmal müsst ihr jetzt noch durch, aber glaubt mir, für keine andere Region auf dieser Reise gilt der Satz so sehr wie für Apulien: Es lohnt sich definitiv, mal etwas mehr Zeit dort zu verbringen, denn was man so sieht soll es in dieser dort noch viel mehr zu sehen geben…

Durch einen kleinen Fehler beim Stellen des Weckers (ich sage nur Zeitverschiebung zwischen Griechenland und Italien 😉 ) waren wir diesmal eine Stunde früher wach und ich sah endlich meine Chance, doch noch einen „gescheiten“ Sonnenauf- oder Untergang sehen zu können. Bisher hat das im Gegensatz zu unserer ersten Kreuzfahrt nämlich überhaupt nicht so geklappt wie ich mir das vorgestellt hatte. Also fix anziehen und hoch auf Deck gehen, wo mir hoffentlich bald die ersten Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen sollten… Tja, denkste. Tatsächlich war der Himmel komplett bewölkt, an einen Sonnenaufgang in irgendeiner Form war in keinster Weise zu denken. Ich bin aber trotzdem geblieben, da ich erstens keine Alternative sah (zurück ins Bett wäre auch blöd gewesen) und zweitens hatte ich die Leise Hoffnung, zumindest ein paar interessante Lichtstimmungen einfangen zu können. Naja, wirklich liebliches Sonnenaufgangslicht hatte ich zwar nicht mehr, aber immerhin haben sich die auch so schon sehr dramatischen Wolken um diese Uhrzeit doch ein klein wenig verfärbt, so dass ich ein paar Bilder mit Unwetterstimmung machen konnte. Muss man auch erstmal hinbekommen… 😉

Wo Wolken sind kann jedoch auch Regen sein und so sah es erstmal nicht sehr gut aus, als wir aus dem Schiff kamen und direkt von ströhmenden Regen begrüßt wurden. Glücklicherweise legte sich dieser relativ bald und am Ende kam sogar die Sonne raus, so dass wir einen echt schönen Vormittag in Bari inklusiver schöner Pfützenfotos verbracht haben.

Die Tour selbst lief wie folgt ab: Nach drei Minuten im Bus wechselten wir das Transportmittel und fanden uns in einem dieser typischen Touri-Bimmelzug wieder, die wir sonst eher belächeln. Naja, man muss bedenken, dass es geregnet hat und so viel das Einsteigen gar nicht so schwer… 😉 Mit diesem Zug sind wir dann ebenfalls drei Minuten gefahren, bevor wir endlich ausgestiegen (pünktlich als es zu regnen aufgehört hat) und zu Fuß durch die wunderschöne Altstadt geschlendert sind. Irgendwann waren wir dort dann fertig und sind wieder in den Touri-Zug gestiegen, mit dem wir nochmal drei Minuten lang zu einem anderen Platz gefahren sind, wo wir kurz ausgestiegen sind, bevor wir mit der Bimmelbahn nochmal für fünf Minuten eine Stadtrundfahrt (will heißen einmal die Straße rauf und wieder runter fahren) gemacht haben. Rausgelassen wurden wir dann am alten Hafen der Stadt, von wo aus wir zehn Minuten mit dem Schuttlebus zurück zum Schiff gefahren sind. Teilweise habe ich mich etwas verarscht gefühlt… 😉

Aber es geht ja um die Stadt und nicht um die Organisation des Ausflugs und Bari war wie gesagt einfach nur traumhaft. Die Altstadt besteht größtenteils aus eher braunbeigen Häusern, die eigentlich nicht ganz so typisch italienisch sind, dafür aber jedoch ganz gut auf die Region Apulien einstimmen, in der diese Farben ja wohl öfter anzutreffen sind. Da auch der Boden aus schönen beigen oder schwarzen Steinplatten bestand, die durch den Regen auch noch nass und voller Pfützen waren, kam ich mir ein wenig vor wie im Foto-Paradies und so habe ich mich nicht selten etwas zurückfallen lassen und einfach nur das Fotografieren genossen. Viele „normale“ Fotos sind jetzt zwar nicht dabei, aber egal…

Fazit Bari: Ich würde die Stadt ja gerne als Highlight der Reise bezeichnen, aber was ist dann mit Venedig, Korfu oder dem Krka-Park? Wie auch immer, Bari gehört für mich zu den schönsten Städten Italiens, die ich kenne (und das sind gar nicht so wenige), jedoch trifft auch dieses Kriterium auf beinahe jede zweite von mir besuchte Stadt des Landes zu… Italien ist halt einfach überall toll! 😉

Auf Deck der MSC Opera
Hier könnte ein Sonnenaufgangsbild zu sehen sein – irgendwie hatte ich diesbezüglich ein bisschen Pech dieses Mal. Naja, angesichts der vielen anderen Fotos von der Reise kann ich es verschmerzen… 😉
Straße in Bari der Hauptstadt von Apulien
Bari ist einfach wunderschön – es fühlt sich an wie Italien, hat aber im Vergleich zu anderen Städten dieses Landes noch viel neues zu bieten, angefangen bei den Farben der Häuser und der Pflastersteine…
Altstadt von Bari
So ein Foto ist typisch für die Altstadt von Bari
Platz in der Altstadt von Bari
Gasse in der Altstadt von Bari
Unterwegs in der Altstadt von Bari
Gasse in der Altstadt von Bari
Ganz ehrlich: über den Regen an diesem Morgen war ich gar nicht wirklich böse, denn er verleiht den Fotos das gewisse etwas…
Kirche in der Altstadt von Bari
Platz in der Altstadt von Bari
Die Altstadt von Bari
Kirche in der Altstadt von Bari
Vor einer halben Stunde hatte es noch geregnet (siehe das Kirchenbild oben) und auf einmal waren die Regenwolken komplett verschwunden…
Gasse in der Altstadt von Bari
Ich habe versucht, mich mit den klasischen Pfützenfotos für diese Bilderauswahl etwas zurückzuhalten, aber ganz drauf verzichten konnte ich natürlich nicht… 😉
Statue des heiligen Nikolaus in der Altstadt von Bari
Die Statue des heiligen Nikolaus auf dem Platz vor der Basilika San Nicola
Die Altstadt von Bari
Ein zweites Pfützenbild ist geht schon noch, oder?
Platz in der Altstadt von Bari
Auch der sehr große Piazza del Ferrarese zwischen der Altstadt und der Promenade ist sehr hübsch – die seltsamen weißen Metallkonstruktionen, mit denen er teilweise verziert wurde, hätte man aber auch weglassen können finde ich…
Blick auf Bari von der MSC Opera
Auch aus der Ferne ist Bari schön
Sonnenuntergang auf hoher See
Wenigstens am letzten Abend war der Sonnenuntergang (fast) perfekt…

Venedig, 28.04.2019: Abreise

So schön ein Urlaub auch ist, lustigerweise bin ich jedes Mal gegen Ende doch immer froh, wenn es wieder vorbei ist. Und so war es auch diesmal, denn in Bari sind bereits eine ganze Menge Leute von Bord gegangen und im Gegenzug kamen viele neue Gäste, die auf einmal unglaublich anstrengend und laut waren, etwa beim Buffet im Selbstbedienungsrestaurant, wo kaum mehr ein Durchkommen durch die Menschenmassen möglich war. Dieser letzte Nachmittag auf See war der einzige Moment, wo mich die vielen Menschen wirklich genervt haben, sonst hatte ich auf dem Kreuzfahrtschiff erstaunlicherweise keine großen Probleme damit.

Erreicht haben wir Venedig gegen neun Uhr morgens, zuvor sind wir aber natürlich nochmal mitten durch die Stadt gefahren. So schön dies zum Fotografieren auch ist – die Venezianer tun mir echt leid. Ich stelle mir als Vergleich dazu einfach immer vor, wie es wäre, wenn jeden Tag zwei Kreuzfahrtschiffe hundert Meter neben dem Marienplatz vorbei fahren würden (angenommen es gäbe dort irgendwo einen Hafen). An diesem Tag standen mit uns sogar ganze vier Schiffe in Venedig, eine weitere MSC (die ist uns zwei Tage vorher schon in Korfu begegnet, wo ebenfalls vier Schiffe standen), eine Costa und eine AIDA.

Trotzdem, weil es so schön ist gibt es jetzt nochmal ein paar wenige Bilder von der Einfahrt in Venedig – man beachte bitte den schön fotogenen Himmel… 😉

Castello in Venedig
Castello von oben
Venedig Markusplatz
Blick auf Venedig

Das Verlassen des Schiffes gestaltete sich als etwas schwierig, da wir ja erst kurz vorher ankamen und somit die ganzen Koffer noch nicht fertig im Kreuzfahrtterminal herumstanden. Aber auch vorher empfand ich es als etwas chaotisch – egal, irgendwie (und vermutlich nicht ganz auf dem von MSC angedachten Weg) sind wir runter gekommen und haben unseren Bus am Ende noch gut erwischt, wobei wir zwischenzeitlich doch etwas Sorge hatten (obwohl man ja eigentlich meinen dürfte, dass die Zeit von 9 Uhr (Ankunft in Venedig) bis 13 Uhr (Abfahrt Bus) locker ausreicht).

Leider regnete es in Venedig immer wieder ziemlich stark, so dass es uns nicht allzu schwer viel, die Stadt hinter uns zu lassen. Die Fahrt mit dem FlixBus gestaltete sich diesmal als etwas besser, denn wenigstens ging diesmal im Gegensatz zum Hinweg das WLAN und auch sonst hatte man irgendwie mehr Mittel gegen Langeweile (rausschauen, Bilder durchgehen). Der Bus war zwar genau der selbe wie auf dem Hinweg und folglich genauso unbequem und mit genauso wenig Beinfreiheit, aber es ging diesmal schon…

Fazit der Kreuzfahrt

Eigentlich hat es meine Begeisterung für fast alle einzelnen Ziele bereits verraten: die Reise war sowohl von der Route als auch von den Ausflügen her einfach wunderbar. Im direkten Vergleich finde ich, dass das östliche Mittelmeer sogar noch einen Tick schöner war als das westliche Mittelmeer damals, vor allem da diesmal viele Länder komplett neu für uns waren (im westlichen Mittelmeer waren wir damals in Spanien, Italien und Frankreich und in allen drei Ländern waren wir vorher schonmal). Dafür sehe ich im Vergleich der beiden Schiffe die Mein Schiff 3 vor der MSC Opera, vor allem was Design, Essen, Aufbau des Schiffes (was Orientierung und co angeht) und die Bordsprache angeht. Gegen Englisch hätte ich hier nichts, aber dieser Mix aus fünf Sprachen, die aber (bis auf Italienisch und teilweise Englisch und Französisch) eher halbherzig und teilweise nur schwer verständlich heruntergebetet werden, hat schon etwas genervt… Da war es auf der Mein Schiff deutlich einfacher, denn dort konnte man einfach Deutsch sprechen (nicht das ich dies im Urlaub gerne mache, aber wie gesagt ist eine einzige eindeutige Bordsprache deutlich angenehmer als ein schwer verständlicher Mix aus allem).

Trotzdem kann man über MSC nicht meckern, denn bis auf einzelne Kleinigkeiten, die etwas gestört haben (siehe die Punkte oben), war hier alles mehr als in Ordnung. Nur das Essen sehe ich nicht als Kleinigkeit. Das war zwar nicht schlecht (es kommt auch immer darauf an, wo genau du isst), aber gerade im Selbstbedienungsrestaurant war es leider nicht so toll, auch was Hygiene angeht. Ausführlich habe ich das aber ja oben schon beschrieben…

Neben den Ausflügen und zahlreichen besuchten Orten war auch die Zeit an Bord wieder sehr schön, auch wenn faul sein und entspannen nicht ganz meine bevorzugte Art ist, Urlaub zu machen… 😉

Natürlich muss am Ende noch eine wichtige Frage geklärt werden, und um ehrlich zu sein fällt es mir nicht leicht, diese zu beantworten…

Würde ich nochmal eine Kreuzfahrt machen?

Wenn ich irgendwann einmal selbst meine Urlaube planen kann, dann würde ich (vom finanziellen mal komplett abgesehen, denn ich erwarte nicht, dass ich mir so eine Schiffsreise mal eben leisten können werde), eher keine Kreuzfahrt mehr machen. Nichts verdeutlicht die Probleme, die Kreuzfahrten anrichten besser, als eine Kreuzfahrt zu machen. Vor allem stark überfüllte Altstädte und auch die Lebensmittelverschwendung an Bord (wobei es hier immer darauf ankommt, wie man sich selbst verhält) fallen einem da unweigerlich ins Auge. Was die Umweltverschmutzung durch Kreuzfahrtschiffe angeht: Das kann man zwar nicht explizit sehen, aber trotzdem fängt man an darüber nachzudenken, was genau das Schiff (natürlich auch während Aufenthalten im Hafen) dort für Abgase ausstößt. Um ehrlich zu sein möchte ich es aber lieber gar nicht wissen…

Und schlussendlich gilt für mich immer noch, dass es so schöne andere Arten Urlaub zu machen gibt. Ich finde es auch deutlich entspannter, eine Region in Ruhe und über einen längeren Zeitraum zu erkunden als innerhalb von fünf Stunden zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gekarrt zu werden. Man könnte dann auch mal länger an einem Ort bleiben, wenn es einem gefällt und muss sich nicht an die Freizeit- und Abfahrtszeiten halten und auch zum Fotografieren (was mir ja nicht mehr ganz unwichtig ist) ist es einfach so viel besser, wenn man an einem Ort nicht bei Tageslicht ist sondern auch bis zum Sonnenuntergang oder auch mal in der Nacht bleiben kann. Eine Kreuzfahrt ist wie eingangs beschrieben keine schlechte Art Urlaub zu machen, aber wenn man bedenkt, was diese Schiffe anrichten können, ist es das meiner Meinung nach nicht wert.

Diese Frage ob Kreuzfahrt ja oder nein muss aber jeder für sich selbst entscheiden (wie gesagt, von finanziellen Aspekten mal komplett abgesehen) und ich kann beide Seiten verstehen. Fakt ist aber, dass es für unsere Erde besser wäre, wenn es dieses Urlaubsmodell gar nicht erst geben würde…

Das war mein Bericht über unsere Kreuzfahrt durch das östliche Mittelmeer! Auf dem Blog wird es zu dieser Reise aberwohl nicht bei dieser Zusammenfassung bleiben. So will ich zu bestimmten Zielen wie Venedig, Bari oder Santorin vielleicht noch einzelne Beiträge schreiben. Zudem ist eine Galerie, ähnlich wie die Cote d’Azur-Galerie, oder als Alternative ein anderer Artikel mit noch mehr Fotos in Planung (dafür muss ich aber erstmal die ganzen restlichen Bilder bearbeiten, was noch ein Weilchen dauern könnte… 😉 ). Und vielleicht saug ich mir ja noch irgendwas anderes kreatives aus den Fingern – soll ja gelegentlich mal vorkommen.

Allgemein wird demnächst natürlich wieder die nächste Hellabrunn-Zusammenfassung aus dem April anstehen (und kurz bis die Tierparkfotos aus dem April fertig sind ist es wahrscheinlich auch schon wieder Zeit für die Mai-Zusammenfassung) und auch ein paar andere Artikel, zum Beispiel zu unserem Cote d’Azur Urlaub 2018, sind noch in grober Planung. Grundsätzlich möchte ich mich jetzt aber wieder mehr auf Zoos fokusieren, schließlich hat die Zoosaison so langsam wieder begonnen und für die nächsten Wochen und Monate ist auch schon der ein oder andere Besuch (vielleicht nicht nur in Hellabrunn) geplant.

Zum Schluss interessiert mich noch eure Meinung: Was haltet ihr von Kreuzfahrten und könntet ihr euch mal abgesehen davon grundsätzlich einen Urlaub auf so einem Pott überhaupt vorstellen? Und welches der vorgestellten Reiseziele würde euch am meisten reizen? Lasst es mich in den Kommentaren gerne wissen!