Details auf dem Alten Südfriedhof München

Ein Fotospaziergang über den Alten Südfriedhof in München im Herbst

Schon länger stand der alte Südfriedhof in München auf meiner imaginären Fotoliste, vorletztes Wochenende habe ich es bei angenehmsten Herbstwetter endlich mal dorthin geschafft.

Herbst auf dem Alten Südfriedhof München

Ein bisschen Geschichte…

Der Südfriedhof wurde 1563 angelegt und befindet sich in der Nähe des Sendlinger Tors. Er erstreckt sich auf einer Fläche von fast zehn Hektar, nachdem er 1840 um den südlichen Teil erweitert wurde. Seit Beginn des Jahres 1944 werden auf dem Südfriedhof keine Bestattungen mehr durchgeführt, das komplette Gelände steht inzwischen unter Denkmalschutz. Wer mehr wissen möchte, kann ja mal hier nachlesen.

Fotografieren auf dem Südfriedhof

Um ehrlich zu sein, ist das Fotografieren auf Friedhöfen sonst nicht so mein Ding, auch wenn ich nicht bestreite, dass es an solchen Orten durchaus eine Vielzahl einzigartiger Motive gibt. Der Südfriedhof ist inzwischen jedoch mehr als nur ein Friedhof, mit den vielen alten Bäumen fühlt er sich mehr an wie ein Park (tatsächlich gehen hier bei gutem Wetter auch viele Leute spazieren), in dem eben auch ein paar Gräber stehen. Überall dazwischen wachsen Pflanzen (man könnte auch sagen, der Friedhof wuchert zu), außerdem findet man gefühlt nirgendwo sonst in München so viele Eichhörnchen auf einmal wie hier. Die Hauptattraktion bleiben aber natürlich trotzdem die alten Gräber selbst, die alle auf ihre eigene Art schön verziert und hergerichtet sind. Das alles macht den alten Südfriedhof zu einem tollen Ort für Fotos, und so bin ich hier auch fast zwei Stunden mit der Kamera unterwegs gewesen.

Wirklich viel Erfahrung zum Fotografieren auf alten Friedhöfen habe ich zwar nicht (genau genommen gar keine… 😉 ), trotzdem möchte ich im Folgenden mal noch ein paar Tipps weitergeben, was ich persönlich sinnvoll fand. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen weiter, wer hingegen selbst noch Hinweise hat, die hier nicht genannt wurden, kann diese ja gerne mal in die Kommentare schreiben.

Benutzt habe ich das 70-300mm Teleobjektiv. Ein Grund, es dem Standardzoom vorzuziehen, war die Tatsache, dass man damit logischerweise deutlich besser auch die etwas weiter entfernten Details fotografieren konnte, und darauf kam es mir hauptsächlich an. Außerdem kann man mit mehr Brennweite (bei gleicher Blende) grundsätzlich etwas besser freistellen (ich wollte nach Möglichkeit ein schön herbstliches Bokeh im Hintergrund haben), auch wenn dies natürlich noch von anderen Faktoren abhängt, etwa dem Abstand zwischen Motiv, Kamera und Hintergrund. Natürlich kann man auch dagegen argumentieren, dass man mit einem Teleobjektiv keine Weitwinkel-Übersichtsaufnahmen machen kann. Aber sagen wir mal so, ich hatte für diesen Fall die ganze Zeit mein 18-135mm in der Tasche um die Schulter hängen, ein Objektivwechsel hätte wirklich nicht lange gedauert. Gebraucht habe ich es aber kein einziges Mal, auch um Übersichtsaufnahmen vom Park aufnehmen zu können, hat mir erstaunlicherweise das untere Ende vom Tele locker gereicht.

Während dem Fotografieren habe ich wie gesagt vor allem auf interessante Details an den alten Gräbern geachtet, und dabei versucht, diese möglichst kreativ abzubilden. Im besten Fall konnte man sie auch noch mit dem Herbstlaub im Hintergrund kombinieren. Ob mir das gelungen ist? Keine Ahnung, entscheidet selbst, aber mir hat es Spaß gemacht.

In der Bearbeitung habe ich dann – ganz entgegen meiner letztens noch kundgetanen eher negativen Meinung zum Thema Schwarz-Weiß – teilweise auch Bilder in SW bearbeitet, denn bei dieser Art von Motiv hat das irgendwie Sinn gemacht finde ich. Auf den Blog hat es davon allerdings keines geschafft.

Mein wichtigster Tipp zum Schluss ist aber: probiert es einfach selbst aus. Ich finde, auf dem Friedhof braucht man kein Weitwinkel, ein Tele ist sinnvoller – es kann aber sein, dass du das ganz anders siehst und mit einem Weitwinkel bzw. Standardzoom zu sehr guten Bildern kommst. Und auch in der Bearbeitung sind so gut wie keine Grenzen gesetzt, sofern man das möchte (ich bin nicht der größte Freund von Bildbearbeitung, vielleicht bin ich aber auch einfach zu faul dafür… 😉 ). Noch ein weiteres Beispiel: den Winter würde ich persönlich für das Fotografieren auf Friedhöfen meiden, da mir die Bilder dann zu trist wären (und weil man dann kein Bokeh von den Blättern an den Bäumen bekommt, aber gut). Vielleicht ist das aber genau die Stimmung, die du auf deinem Foto zeigen möchtest. In der Fotografie gibt es kein richtig und falsch, es entscheidet der Geschmack des jeweiligen Fotografen (im Hobbybereich zumindest).

Bevor es mit den Bildern weiter geht noch ein kleiner Hinweis: ich habe auf dem Südfriedhof immer wieder Leute gesehen, die kreuz und quer zwischen den Gräbern hindurch durch die Botanik marschiert sind. Ich weiß nicht, ob das rein rechtlich erlaubt ist (ich denke mal eher nicht), auf jeden Fall finde ich persönlich das etwas respektlos. Ich meine, wenn es schon extra angelegte Wege gibt, dann kann man diese doch auch nutzen, oder…?

Fotos

Herbst auf dem Alten Südfriedhof München
Die kleine Blende hat mich hier zwar das Bokeh gekostet, dafür habe ich aber diesen Sonnenstern bekommen…
Details auf dem Alten Südfriedhof München
Details auf dem Alten Südfriedhof München
Herbst auf dem Alten Südfriedhof München
Herbst auf dem Alten Südfriedhof München
Herbst auf dem Alten Südfriedhof München
Herbst auf dem Alten Südfriedhof München
Auch für solche Bilder haben 70mm locker ausgereicht
Details auf dem Alten Südfriedhof München
Herbst auf dem Alten Südfriedhof München
Herbst auf dem Alten Südfriedhof München
Herbst auf dem Alten Südfriedhof München
Herbst auf dem Alten Südfriedhof München
Herbst auf dem Alten Südfriedhof München
Details auf dem Alten Südfriedhof München
Herbst auf dem Alten Südfriedhof München
Details auf dem Alten Südfriedhof München
Herbst auf dem Alten Südfriedhof München
Herbst auf dem Alten Südfriedhof München
Details auf dem Alten Südfriedhof München
Herbst auf dem Alten Südfriedhof München
Details auf dem Alten Südfriedhof München
Herbst auf dem Alten Südfriedhof München

Das waren meine Fotos vom alten Münchner Südfriedhof. Wer selber noch Herbstfotos machen will (egal wo und wovon, ich kann es nur empfehlen!), der sollte sich so langsam beeilen, denn das ziemlich kurze Zeitfenster für solche Bilder schließt sich jetzt Ende Oktober leider schon so langsam. Jedes Jahr aufs neue ist der Herbst einfach viel zu kurz für meine vielen Fotoideen… 😉

Ich selber bin nach dem Spaziergang über den Friedhof jedenfalls noch weiter zum Schloss Nymphenburg gefahren, wo ich erst ein wenig durch den Park geschlendert bin und danach den Sonnenuntergang hinter dem Schloss fotografiert habe. Die Bilder davon gibt es aber wenn dann mal in einem neuen Beitrag zu sehen…

Das war mein Bildbeitrag über den Südfriedhof im Herbst mit meinen ersten Versuchen in der Friedhofsfotografie. Wenn du noch irgendwelche Anmerkungen, Tipps oder Fragen zum Fotografieren an solchen Orten hast – immer raus damit!

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